Das Maxing-Stüberl lebte lange gut von seinen Stammgästen. Ganze Generationen von Hietzingern feierten in dem seit anno 1805 bestehenden Gasthaus Taufen, Hochzeiten, Geburtstage & Matura. 2015 aber musste Betreiberin Christine Schenk Insolvenz anmelden. Der Betreib ging weiter, im September 2019 dann der nächste Schock: Insolvenz, Konkursverfahren – Stüberl vor dem Aus. Mitten im Konkurs übernahm Stammgast Walter Wendt die Geschäftsführung. Das Verfahren ist nun abgeschlossen, das Stüberl neu aufgestellt.
Seit 1968 befand sich das Maxing Stüberl im Besitz der Familie Schenk. Nach dem Tod ihres Mannes vor einigen Jahren führte Christine Schenk ihr Stüberl weiter. Doch für die rührige ältere Dame war das anstrengende Geschäft trotz unermüdlichem Einsatz alleine nicht zu bewältigen. Ein Konkursverfahren wurde bereits 2015 eröffnet, jedoch wieder still gelegt. Der Betrieb ging weiter. Im September 2019 wurde neuerlich ein Konkursverfahren über die Maxing Stüberl GmbH (Gesellschafter: Christine Maria Schenk: 20 Prozent und Magister Hubert Wagner: 80 Prozent) verhängt, wie Gastro News Wien berichtete. Bereits letztes Jahr hat Kommunikations-Profi Walter Wendt die Geschäftsführung von Christine Schenk übernommen. Schenk hilft weiterhin in ihrem Lokal, trägt jedoch nicht mehr die schwere Last der Verantwortung.
Wendt und Wendt
Werner Wendt ist in Hietzing aufgewachsen, seine Anwaltskanzlei liegt nur wenige Meter entfernt vom Stüberl. Selbiges ist ihm nicht nur ans Herz gewachsen, er ist auch beteiligt. Umso mehr schmerzte es den erfolgreichen Anwalt, dass ’sein‘ Maxing-Stüberl vor dem endgültigen Aus stand. Am liebsten hätte ja Werner selbst das Stüberl übernommen, doch er blieb dann doch bei seinem angestammten Beruf. Nicht so sein Bruder Walter, ebenfalls alter Maxing-Stüberl-Stammgast, der „immer schon geträumt hat, selbstständig zu sein und keinen Chef zu haben“. Walter, kein gelernter Gastronom, als ehemaliger Pressesprecher von Toyota und Panasonic aber ein Mann mit wirtschaftlicher Erfahrung und Kommunikations-Kompetenz, übernahm kurzerhand das Maxing-Stüberl und stellte es mit Bruder Werner neu auf.
Erfolgreiche Sanierung und Gastgarten
Die Rechnung der Wendts könnte hier gut aufgehen. Das Maxing-Stüberl – als Marke – zieht nach wie vor, sind Walter und Werner überzeugt. Küche und Sanitäranlagen wurden im laufenden Betrieb saniert, das mit den Jahren chronische gewordene Personalproblem gelöst. Das Stüberl war immer schon ein Familienbetrieb, auch jetzt kommen Köchin, Personal und Bedienung aus einer Familie. An der Karte wurde nichts geändert, denn „wir kommen praktisch ohne Karte aus“, sagt Walter. „Das Service trägt vor, was es am jeweiligen Tag gibt, die Gäste entscheiden.“ Ein weiterer Schlüsselfaktor zum Erfolg könnte der seit 17 Jahren still gelegte Gastgarten sein. Das lauschige Refugium auf den Gründen des Schönbrunner Tiergartens nämlich, wollen die Brüder Wendt unbedingt reaktivieren.