Das Ghisallo von Livia Pálffy auf der Schönbrunnerstraße ist eine Kombination aus High-End-Fahrrad-Shop und Hauben-Gourmetlokal. Was in Berlin funktioniert, dürfte in Wien nicht so einfach zu halten sein. Das Ghisallo ist bereits zum 2. Mal innerhalb kürzester Zeit insolvent. Die Verbindlichkeiten betragen 166.500 Euro. Jetzt soll ein Investor aus der Patsche helfen.
Am 19. April 2018 wurde über die „GHISALLO Handels und Gastronomie GmbH“ ein Sanierungs-verfahren ohne Eigenverwaltung verhängt, das mit heutigem Tag in dieser Form endgültig gescheitert ist. Es wurde seinerzeit ein Sanierungsplan mit der branchenüblichen Mindestquote von 20 Prozent angenommen, wovon bislang 15 Prozent bezahlt wurden. Die Schuldnerin sieht sich offenbar nicht mehr in der Lage, die letzte Quote von 5 Prozent zu bezahlen.
Insolvenzverfahren trotz Haube
Am 9. Dezember wurde daher erneut ein Insolvenzverfahren über die „GHISALLO Handels und Gastronomie GmbH“ eingebracht, als deren alleinige Gesellschafterin Livia Pálffy firmiert. Bemerkenswert in diesem Zusammenhang ist, das die ungewöhnliche Kombination vom eben erschienenen Gault Millau-Guide 2020 mit einer Haube (11/20 Punkten) und dem Kommentar: „Das Konzept ist ausgefallen, aber durchwegs stimmig und eine Bereicherung für dieses Eck im fünften Bezirk“ bewertet wurde.
Investor soll als Co-Geschäftsführer einsteigen
Laut Masseverwalter Rechtsanwalt Mag. Wolfgang Herzer, der bereits beim ersten Verfahren eingesetzt wurde, will Betreiberin Livia Pálffy das Ghisallo unbedingt sanieren. Ein Investor, mit dem Herzer bereits Kontakt aufgenommen hat und der laut seinen Angaben „patent“ wirkt, soll als Co-Geschäftsführer ins Ghisallo einsteigen. Die Passiva betragen 166.500 Euro. Betroffen sind 23 Gläubiger. Der Betrieb wird derzeit jedenfalls weitergeführt. Die Berichttagssatzung ist mit 11. Februar 2020 anberaumt.