Wiens ältestes Lokal steht nach 573 Jahren kurz vor der Schließung, wie 16 weitere Betriebe der ETII-Gmbh. Eine Lösung muss gefunden werden!
Das älteste Lokal der Bundeshauptstadt, das Griechenbeisl am Fleischmarkt 11, ist eines von insgesamt 17 Restaurants der ETII-Gmbh. Die Deckelung von 800.000 Euro Umsatzersatz reicht nicht aus, um alle Betriebe, samt Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, zu halten. Eine Lösung muss gefunden werden. „Die Österreichische Bundesregierung redet sich bei dem Beihilferecht auf die EU und damit auf die Umsatzersatz-Deckelung von maximal 800.000 Euro aus. Das ist ein völlig missglücktes Konzept, wie man anhand unserer GmbH gut sehen kann. Insgesamt haben wir 17 Restaurants in einer GmbH, für die wir insgesamt einen Umsatzersatz von 800.000 Euro erhalten haben. Das entspricht nicht einmal 50 Prozent“, erklärt Konrad Berger, Miteigentümer der ETII-Gmbh. Insgesamt arbeiten rund 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die ETII-Gmbh. Diese Arbeitsplätze sind nun in Gefahr. Das betrifft in weiterer Folge die Familien und Angehörigen der Betroffenen. Die Situation ist denkbar ernst. „Es müssen rasch Lösungen gefunden werden, um auch die großen Betriebe gut durch die Krise zu bringen. Und dabei darf keine Rücksicht auf die Bürokratie aus Brüssel genommen werden, so WKO-Gastro-Obmann Peter Dobcak.
20 Mio. Euro Jahresumsatz
„Die Gmbh hat einen Jahresumsatz nördlich der 20 Millionen Euro. Dabei sind die Monate November und Dezember, wie bei den meisten Gastronomiebetrieben, besonders stark. Im November geht es um einen Umsatz zwischen 1,5 und 2 Millionen Euro. Die 800.000 Euro Umsatzersatz reichen nicht. Und im Dezember bekommen wir Null Euro. Hätten wir alle 17 Restaurants als eigene Gmbh angemeldet, könnten wir folglich 17 Anträge zum Umsatzersatz stellen. Wir haben einen gestellt. Das ist doch absurd“, führt Berger aus. Andere Gastronomiebetriebe, die gerade geschlossen sind, verdienen durch die finanzielle Unterstützung so gut wie nie zuvor. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in Kurzarbeit oder ganz weg, das Lokal geschlossen und der Wareneinsatz liegt, zumindest in manchen Fällen, bei Null Euro. „Bei uns ist das leider nicht so. Daher hoffe ich auf eine rasche Lösung der Politik, um unsere 300 Mitarbeiter zu schützen“, so Berger.
Die Gefahr ist real
Das Griechenbeisl in Wiens Innenstadt lebt, wie viele Andere auch, von den Umsätzen der Reisenden und Besucher aus der ganzen Welt. Mit einem Tourismusanteil von fast 85 Prozent hatte der Betrieb seit dem Ausbruch der Corona Krise mit harten wirtschaftlichen Folgen zu kämpfen. „Wir machen praktisch seit März keinen nennenswerten Umsatz mehr im Griechenbeisl. Unsere großen Stärken, der Kongresstourismus, Geschäftsessen und der internationale- wie auch Bundesländertourismus sind zum Erliegen gekommen. Die Gefahr, dass wir das Lokal schließen müssen ist real“ so Miteigentümer Anshen Chen abschließend.
Wenn es auch Ihrem Betrieb ähnlich geht oder Sie sogar vor derselben Situation stehen, dann schreiben Sie uns auf office@culinarius.at. Wir berichten!