Die Gastronomie hat schwere Zeiten hinter sich. Vielen ist es nun ein Anliegen, den Gastronomen unter die Arme zu greifen. Die Partner der Reopening Woche machen genau das. Mit dieser Initiative wird versucht, der Gastronomie zum alten Glanz zu verhelfen. Gastro News hat sich schlau gemacht, wie jetzt geholfen wird. Heute im Gespräch: Mag. Thomas Neusiedler, Vorsitzender des Vorstandes der Helvetia Versicherung.
Gastro News hat sich mit dem charismatischen Versicherungsprofi Thomas Neusiedler zu einem aufschlussreichen Gespräch getroffen und hat mit ihm über die Lage der Gastronomie, „Zweitschnitzel“ und Cyberattacken geredet.
Was ist Ihr Bezug zur Gastronomie?
Ich denke, wir können viel von der Gastronomie lernen. Es gibt in der Gastro das Sprichwort: Vor dem Verdienen kommt das Dienen. Das gilt genauso für die Versicherungsbranche. Gastronomie ist eine der ehrlichsten und unmittelbarsten Formen von Dienstleistung und genau das macht es für uns spannend.
Helvetia unterstützt die Reopening Woche. Wieso ist Ihnen das ein Anliegen?
Was wir gerade auch geschäftsmäßig merken ist, dass jetzt die ersten vorsichtigen Schritte gesetzt werden, um in die Normalität zurück zu kommen. Da wollen wir für unsere Kunden da sein und sie unterstützen. Die Reopening Woche ist ein innovatives, spannendes Konzept und wir sind immer auf der Suche nach genau sowas. Ich wünsche den Restaurants, die bei der Reopening Woche mitmachen, dass wenige grüne Felder in deren Kalendern übrig bleiben.
Inwiefern kann Helvetia der Gastronomie helfen?
Unser Unternehmen gibt es seit 160 Jahren, wir werden wegen zwei Monaten Corona nicht vergessen was die Normalität war. Deshalb helfen wir den Gastronomen wieder zur Normalität zurückzufinden. Risiken zu managen ist schlussendlich unser Geschäft.
Eine der großen Herausforderungen für die Gastronomie ist jetzt sicherlich die finanzielle Basis. Ich versuche immer, die Krise auch als Chance zu sehen. Es ist natürlich klar, dass die Schnitzel die von 15. März bis 15. Mai nicht gegessen wurden, nicht wieder reinkommen. Aber wer weiß, vielleicht entsteht ja ein Trend zum „Zweitschitzel“ und die Menschen schätzen die Gastronomie jetzt noch mehr.
Aufgrund von mehreren Attacken im Onlinebereich hat Helvetia eine Studie zu Cyberattacken durchgeführt. Inwiefern ist diese Interessant für die Gastronomie?
Was wir als Versicherung sehen ist, dass nicht nur wir im Homeoffice sind, sondern auch internationale Einbrecherbanden. Die Einbruchsdelikte sind europaweit zurückgegangen aber die Internetkriminalität ist extrem gestiegen. Genau da müssen wir jetzt ansetzen, weil das gerade eines der brennendsten Themen ist. Das wertvollste Gut, das ein Gastronom von uns hat, sind die Kreditkartendaten. Eine gehackte Adresse ist 30 Cent wert, aber eine gehackte Adresse mit Kreditkartendaten ist sieben Euro wert! Wenn ich von einem Lokal kontaktiert werde, weil meine Kreditkartendaten gehakt wurden, dann ist das eine negative Erfahrung, die ich so schnell nicht mehr vergessen werde. Ich finde es ist auch eine Form von qualitativ hochwertiger Dienstleistung, dass ich dem Kunden vergewissern kann, dass seine Daten bei mir sicher sind.
Ein Gastronom ist in erster Linie Gastronom und nicht Cyberspezialist. Wie können Sie konkret helfen?
Es führt in erster Linie über den Weg der Beratung. Mir ist klar, dass ein Restaurantbesitzer viele andere Themen hat, die naheliegender sind. Das ist ein Thema, welches man gut outsourcen kann. Da ist es wichtig, einen guten und erfahrenen Partner an der Seite zu haben und ich finde, dass das Preisleistungsverhältnis sehr gut ist. Wie bei vielen anderen Dingen weiß man den Wert einer Absicherung ja erst zu schätzen, wenn etwas passiert.
Vielen Dank für das Gespräch!