Liste der Agrarförderung im Internet
(Weinserver) Die „Geheimniskrämerei“ um die Empfänger von Agrarsubventionen hat ab heute ein Ende: Die Förderungen und Ausgleichszahlungen an die 140.000 heimischen Bauern und Verarbeitungsunternehmen und 100 Agrar-Exporteure stehen ab heute im Internet.
Daraus geht hervor, dass mehr als die Hälfte der Bauern etwa 14.000 Euro pro Jahr an Subvention erhält. Eine Handvoll Großbauern – etwa 10 Betriebe Österreichweit – haben mehr als 300.000 Euro Förderung jährlich bekommen.
Als Top-Empfänger gilt die Stiftung des Fürsten Hans-Adam II. von Liechtenstein: Sein Gut in Niederösterreich soll im Jahr 2006 1,7 Millionen Euro erhalten haben.
Internet-Liste der „Agrarmarkt Austria“
Die „Agrarmarkt Austria“, oberste Auszahlungsstelle von Fördergeld, hat dafür eine eigenen Homepage eingerichtet. Dort kann man nach Namen, Gemeinde oder Betrag nachsehen, welcher Landwirt oder welches Agrar-Unternehmen wofür wie viel Geld bekommt.
Neben jeder Fördermaßnahme steht auch welche Leistungen dafür erbracht werden müssen. Insgesamt geht es um 1,6 Milliarden Euro pro Jahr. Die genaue Aufteilung pro Jahr der Agrar-Subventionen hat Österreich bis jetzt nicht bekanntgegeben.
14 andere EU-Staaten stellen dagegen schon Länger Informationen über die Empfänger ins Internet. Ab 2009 sind alle EU-Länder dazu verpflichtet.
Bauernvertreter befürchten „Neiddebatte“
Laut einem Kurier-bericht erwarten Bauernvertreter nun eine „Neiddebatte“ und zitiert Landwirtschaftsminister Pröll, der beschwichtigend sagt: „Wir stehen zu dem, war wir von der EU bekommen, weil wir zu dem stehen, was wir für die EU leisten.“