Wien (TP/OTS/OTS/PWK804) – Auf Ablehnung stößt die Forderung der beiden Regierungsparteien in der Steiermark, SPÖ und ÖVP, nach einem generellen Rauchverbot in der Gastronomie: „Die Mehrzahl der Betriebe im Bereich Speisengastronomie sind bereits jetzt – auch aufgrund der derzeitigen gesetzliche Regelung – rauchfrei“, ruft Helmut Hinterleitner, Obmann des Fachverbandes Gastronomie in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), in Erinnerung.
Rund 96 Millionen haben die heimischen Gastronominnen und Gastronomen in Erfüllung gesetzlicher Auflagen in – nicht noch nicht amortisierte – Umbaumaßnahmen zur Raumabtrennung investiert. Mit der Novelle zum Tabakgesetz im Jahr 2008 hat der Gesetzgeber nach langwierigen Diskussionen letztlich mit großer Mehrheit im Parlament (SPÖ, ÖVP und Grüne) eine Entscheidung getroffen. „Wir verlangen, dass sich die Politik zu dieser einmal getroffenen Entscheidung klar bekennt nicht bereits nach kurzer Zeit ins Gegenteil verkehrt. Hier geht es um Glaubwürdigkeit und Verlässlichkeit.“
„Dass die steirischen Gesundheitssprecher jetzt von der Bundesregierung fordern, gemeinsam mit der Wirtschaftskammer eine Förderaktion für die Umrüstung von Betrieben initiieren zu wollen, hört sich fürs Erste gut an. Keinerlei Antwort gibt es allerdings auf die Frage, woher die bereits von der Branche in bauliche Maßnahmen gesteckten Millionenbeträge herkommen sollen“, sagt der Branchensprecher. Dazu sind zusätzliche Umsatzeinbrüche in vielen Bereichen der Gastronomie mit einer Umstellung auf ein komplettes Rauchverbot zu erwarten.
Wenn nun von Seiten der Gesundheitspolitik damit argumentiert wird, dass raucherbedingten Schäden in Österreich zu hoch seien, „kann dieses offensichtliche Versagen der Gesundheitsprävention nicht den Gastronomen aufgebürdet werden“, unterstreicht Hinterleitner. Und: „Nimmt man die Erfahrungen anderer Länder her, zeigt sich, dass ein generelles Rauchverbot in der Gastronomie vor allem bei jungen Menschen kaum nachhaltigen Einfluss auf die Rauchgewohnheiten hatte und hat.“(JR)