Auch wenn das Thema in den letzten Wochen schon medial präsent war, widmen wir uns noch einmal dem Bereich „Insolvenzen 2020“. Für viele ist der Traum eines eigenen Betriebs aufgrund der Corona Pandemie geplatzt. Auch die Gastronomie blieb leider nicht verschont und befindet sich in einer schwierigen Lage. Viele Gastronomen ringen derzeit ums Überleben. Der AKV Europa (Alpenländischer Kreditorenverband) rechnet 2021 mit weiteren Schließungen.
Mit der Veröffentlichung der IST-Zahlen der Insolvenzstatistik des Jahres 2020 will der AKV sich nicht nur dem letzten Jahr widmen und die Zahlen darlegen, sondern aufgrund des Rückstaus an Insolvenzen und zweier bevorstehender Gesetzesvorhaben eine Vorschau für das Jahr 2021 wagen. Gastro News fasst die wichtigsten Punkte für sie zusammen.
Insolvenzwelle 2021
Im Jahr 2020 waren die österreichischen Gastronomiebetriebe über vier Monate vom verordneten Lockdown der Bundesregierung aufgrund der Corona Pandemie betroffen. Einige Betriebe halten sogar seit mehr als acht Monaten ihre Türen geschlossen und viele Unternehmer stehen kurz vor dem Ende.
Der Rückgang der eröffneten Firmeninsolvenzen um 41,4 % und der Privatinsolvenzen um 23,6 % hat zu einem beträchtlichen Rückstau an Insolvenzen 2020 geführt. Darüber hinaus sollen Mitte des Jahres 2021 zwei beabsichtigte Reformen im Bereich des Insolvenz- und Exekutionsrechts in Kraft treten, die sich auf den Anfall von Insolvenzen massiv auswirken werden.
„Aufgrund des extremen Rückstaus an Insolvenzen und der Zunahme der verschuldeten Haushalte infolge des Verlusts tausender Arbeitsplätze steht fest, dass auf Österreich eine Insolvenzwelle zukommen wird, fraglich ist lediglich, wann diese Welle losbrechen wird. Dies wird spätestens in der zweiten Jahreshälfte 2021 erfolgen. Eine genaue Einschätzung ist derzeit aber noch schwer möglich“, erläutert der AKV.
Genauere Informationen zu den Gesetzesvorhaben und Zahlen finden sie hier.
Gastronomen am Verzweifeln
Aktionen wie „5 vor 12“ bringen die Emotionen der Wiener Gastronomen und Gastronominnen zum Ausdruck. Viele verstehen die harten Maßnahmen gegen die Branche nicht und haben mit massiven Einbußen zu kämpfen. Die meisten Gastronomen bieten Take Away sowie Lieferdienst-Möglichkeiten an und können sich trotzdem nur knapp über Wasser halten. Die Hoffnung auf eine baldige Wiedereröffnung ist groß und auch Genießer der Wiener Schmankerln hoffen auf ein zeitnahes Öffnen der Gastronomie.