Kinderbuch und Abendlokal – passt doch wunderbar!

Andrea Wieger

Es waren einmal zwei junge Männer aus Vorarlberg, Lukas Amann und Viktor Gruber, die in den vergangenen Jahren im Wiener „Futuregarden“ und dessen Ableger „New Bar“ arbeiteten. Die beiden Kollegen haben vor einiger Zeit beschlossen, keinen Chef mehr haben zu wollen – stattdessen einfach sein eigener Chef sein, mit einem ganz neuen Lokal – das wär doch was! Sie begannen zu sparen und übernahmen Mitte Mai Räumlichkeiten, in denen sich, geführt von mehreren Vorgängern, schon so einiges getan hat: Stichwort Bar „Shabu“ – Szeneinsidern garantiert ein Begriff. Die Idee einer puristischen Bar namens „Franz von Hahn“ war also geboren. Der doch etwas ungewöhnliche Name stammt von der gleichnamigen Figur aus dem Kinderbuch „Freunde“ – ach wie schön!

Den ganzen Sommer lang bauten die beiden Amigos um, rissen Wände heraus, kratzten andere Wände ab, stellten die Bar quer, versetzten den Durchgang. Man kann getrost sagen, dass hier kein Stein auf dem anderen blieb. Geschmackssache, jedoch sehenswert ist das filigrane „Glühbirn-Lampen-Lichtsystem“, das seine Geschwindigkeit mit der Musik abwechselt und Stimmung in 1.600 (!) verschiedenen Farbkombinationen erzeugt, na bumm! Blickfang der Location ist aber der zwei Tonnen schwere Betontresen, den Viktor und Lukas selber gegossen haben.

Was gibt es nun zu konsumieren, im Franz von Hahn? Vorarlberger Mohrenbräu, Vorarlberger Schnäpse (eh klar), eine große Auswahl an Whisk(e)ys, Gin und Wodka, keine besonders ausgefeilten Designer-Cocktails sondern Klassiker wie Cuba Libre und Whisky-Cola. Unbedingt ausprobieren sollte man den selbstkreierten Franz von Hahn-Cocktail aus Wodka, Tee und Molke. Dazu kommen Läuterzucker und Zitronensaft, dann wird die Mischung ordentlich geschüttelt – fabelhaft! Die Musik ist teilweise groovy, teilweise düster, Gastfreundschaft liegt in der Luft, reichlich Zigarettenqualm jedoch leider auch.

Fazit:

Eine neue, sowohl atmosphärisch als auch kulinarisch durchwegs puristische Bar, die nicht scheinbar auch bei Nichtrauchern beliebt ist und durchaus gut besucht wird – von ehemaligen Shabu-Gästen, von Futuregarden-Leuten, vielen Xibergern und vielleicht auch von dem ein oder anderen Kinderbuchautor.

 

Franz von Hahn

Rotensterngasse 8

1020 Wien

www.franzvonhahn.at

Geöffnet Montag bis Freitag 18:00 bis 02:00 Uhr, Samstag 19:00 – 02:00 Uhr