Die Gleichstellungsinitiative hilft der Gastronomie, geeignetes Personal zu finden und langfristig zu halten.
Die Gastronomie durchlebt gerade besonders herausfordernde Zeiten. Zukünftigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern das Berufsfeld schmackhaft zu machen und diese schlussendlich auch zu halten, gestaltet sich für die Branche als schwierig. Das Unternehmensprogramm Fair Plus möchte diesem Problem entgegenwirken. Hierfür wird beim Thema Gleichstellung direkt bei den Betrieben angesetzt.
Vereinbarkeit durch Fair Plus
Fair Plus möchte die Gleichstellung von Frauen und Männern in der Berufswelt verbessern. Genau darin sieht das Beratungsprogramm nämlich ein Problem des Fachkräftemangels. Dieses betrifft die Gastronomie und Hotellerie zur Zeit besonders stark. Um dieser Hürde entgegen zu wirken, ist ein Umdenken bei den Unternehmen zentral, so das Programm. Fair Plus setzt sich aus diesem Grund zum Ziel, Frauen aus der Branche bessere Arbeitsbedingungen und Weiterbildungen zu ermöglichen. Damit werden neue Fachkräfte gewonnen und diese durch gute Arbeitsbedingungen auch länger im Betrieb gehalten. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist ein besonders wichtiges Anliegen von Fair Plus. Hier gibt es nämlich durchaus noch Aufholbedarf. Besonders für das weibliche Geschlecht spielt dieses Thema nach wie vor eine zentrale Rolle. Um mehr Frauen in die Gastronomie zu bekommen und für die Branche auch langfristig zu begeistern, braucht es nun innovative Ideen. Genau diese möchte das Programm Fair Plus bieten.
Erfolgsbeispiel Hoisn Wirt
Ein Gastronomiebetrieb, der das Konzept Fair Plus bereits erfolgreich umgesetzt hat, ist der Hoisn Wirt in Gmunden (OÖ). Eine Analyse durch Fair Plus Services zeigte etwa die Auswirkungen einer fehlenden Kinderbetreuung. Diese verhinderte die durchgängige Beschäftigung weiblicher Saisonkräfte. Als mögliche Lösung für dieses Problem wurde die Idee eines Sommercamps für Kinder entwickelt. Diese Betreuung soll öffentlich finanziert und bereits 2023 umgesetzt werden. Neben dem Thema Kinderbetreuung sind noch andere Maßnahmen geplant. Weitere Verbesserungen gibt es in Folge der Analyse etwa auch bei der Weiterbildung in der Zwischensaison, Karenz- und Wiedereinstieg und Arbeitsplatzanalyse. Auch eine geplante „Papazeit“ soll die beschäftigten Frauen entlasten. Gastro-Chef Christian Schallmeiner, der den Traditionsgasthof Hoisn Wirt zusammen mit seiner Frau Johanna Schallmeiner führt, ist mit der Umsetzung von Fair Plus zufrieden. Er möchte seine Mitarbeiterinnen mit den Maßnahmen langfristig an das Unternehmen binden und setzt so einen wichtigen Schritt gegen den Fachkräftemangel in seinem Betrieb.
Das Programm Fair Plus Service wird vom Europäischem Sozialfonds (ESF) und Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft (BMAW) finanziert. Weitere Informationen zu der Initiative Fair Plus finden Sie hier: https://fairplusservice.at/
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