Die Wiener Wirtschaft hat gewählt. Seit Freitag, 6. März stehen die Wahlergebnisse fest. Wahlsieger ist Peter Dobcak. Sein Team-Wirtschaftsbund kam auf den 1. Platz. Die konstituierende Sitzung mit der Wahl zum Obmann findet am 1. April statt. Wir haben ihn zu seinen Plänen befragt.
Gastro News Wien: Wir gratulieren zum Wahlerfolg! Welches sind denn Ihre dringendsten Vorhaben?
Peter Dobcak: Danke! Es ist fast schon peinlich, dass es immer die gleichen Forderungen sind. Sprich: Weniger Auflagen!
Ein wenig konkreter bitte!
Wir unterstützen proaktiv das von Frankreich ausgehende Movement, dass die automatische Belegpflicht von Rechnungen bis zu 30 Euro wegfällt. Das Thermopapier ist teuer und extrem umweltschädlich. Weiters verlangsamt die Belegpflicht den Arbeitsprozess, was im sogenannten Stoßgeschäft besonders nervt. Ich denke z.B. an Theaterpausen, wo in 20 Minuten 200 Menschen oder mehr versorgt werden müssen. Außerdem wissen wir von Kleinstgeschäften wie Eis- und Würstelständen, dass der Mistkübel unter der Registrierkasse steht. Die Belege laufen direkt hinein – das kann’s ja nicht sein bitte!
Was steht sonst noch an?
Voller Einsatz für die finanzielle Unterstützung der Branche zu den Ausfällen wegen des Corona-Virus. Da werden Hilfspakete geschnürt und das ist gut so. Wir gehören zu den am stärksten betroffenen Branchen.
Nicht zu vergessen das Rauchverbot. Eine „never ending story“, oder?
Leider (seufzt). Ich kämpfe weiterhin für Ausnahmen für Sisha Bars und eine Regelung für das Nachtgeschäft. Jetzt beginnt die erste Schanigarten-Saison nach dem Rauchverbot. Danach werden wir evaluieren und einen Vorschlagskatalog präsentieren. Die Meldung, dass in Schanigärten Rauchverbot herrschen soll, war übrigens eine bewusst gestreute Falschmeldung (Gastro News Wien berichtete).
„Beraten statt Strafen“ lautet ein interessanter Passus im Regierungsprogramm. Was genau ist darunter zu verstehen?
Früher war das so: Wenn Kleinigkeiten im Betrieb nicht in Ordnung waren – Elektrobefund, Feuerlöscher etc. – hatte der Betreiber 14 Tage Zeit, diesen Schaden in Ordnung zu bringen. Erst dann setzte es eine Geldstrafe. Dieses Prozedere soll laut Regierungsprogramm wieder eingeführt werden. Ich muss aber abschließend dazu sagen: Diese Punkte sind nur ein kleiner Teil unserer Vorhaben.