EU-Richtlinie: Kostenloses Leitungswasser in der Gastronomie

Melissa Tscharnuter

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Die EU-Umweltminister trafen sich in der vorherigen Woche, um ihre Positionen zur neuen Trinkwasserrichtlinie zu beschließen. Die geplante Richtlinie beinhaltet unteranderem die Ansprüche für kostenfreies Wasser in Restaurants, mehr Trinkbrunnen und reines Trinkwasser auf Unionsebene. Einerseits um Trinkwasser leichter verfügbar zu machen und andererseits um den Anfall von Plastikmüll zu reduzieren. 

Bereits im vorherigen Jahr legte die EU-Kommission Vorschläge für eine Überarbeitung der fast 20 Jahre alten Trinkwasserrichtlinie vor. In der letzten Woche trafen sich die EU-Umweltminister in Brüssel, um über die Pläne zu sprechen. Darunter auch Elisabeth Köstinger, die österreichische Bundesministerin für Umwelt und Wasserwirtschaft. Gegenüber der Tiroler Tageszeitung erwähnte sie: „Wir wollen nicht, dass Brüssel darüber entscheidet, was wir mit unserem Wasser machen.“

Besserer Zugang zu Leitungswasser und Reduktion von Plastikmüll

Die EU-Staaten haben sich dafür ausgesprochen, den Zugang zu Trinkwasser deutlich zu verbessern. Rund eine Million, sprich 11 Prozent der Europäer haben keinen Zugang zu sauberen Wasser. Durch mehr öffentliche Trinkbrunnen und Wasserzapfstellen in den einzelnen Ländern, soll die Problematik gelöst werden. Einen Beitrag dazu sollte auch kostenloses Leitungswasser in Kantinen und Restaurants leisten. In Wien gibt es aktuell über 900 Trinkbrunnen, so die offiziellen Zahlen der Stadt. Im Zeitraum von April bis Oktober werden außerdem noch weitere mobile Trinkbrunnen verfügbar sein.

Ein weiteres Ziel ist es, den Konsum von Wasser aus Plastikflaschen zu reduzieren. Im gleichen Zug sollen sich die Müllmassen drastisch verringern. Ein EU-Bürger trinkt im Durchschnitt bis zu 106 Wasserflaschen pro Jahr, so die Schätzungen der EU-Kommission.

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Was kostet ein Glas Leitungswasser?

Eine Kostenaufstellung (siehe Grafik) der Wirtschaftskammer zeigt, dass ein Gastronom für ein Glas Leitungswasser im Schnitt 75 Cent verlangen muss, um alle anfallenden Kosten zu decken. Ein halber Liter Wasser aus  der Leitung kostet einen Cent. Aus Lohnkosten, Reinigungs-, Pacht- und Energiekosten sowie Mehrwertsteuer setzt sich der oben genannte Preis zusammen. In der Kalkulation ist kein Gewinn mit einberechnet.

Weitere Forderungen und die nächsten Schritte

Außerdem stehen verschärfte Qualitätsstandards im Fokus der Trinkwasserrichtlinie. Hormonaktive Substanzen und der Mikroplastikgehalt sollen stärker kontrolliert werden. Des Weiteren stehen strengere Grenzen  und Regelungen für Bleirohre auf der Agenda. Es soll eine Regelung geben, mit welchen Materialien Wasser zwischen der Quelle und dem Wasserhahn in Berührung kommen darf. Positivlisten für Materialen die benutzt werden dürfen, sind noch ausständig. Eine solche Verschärfung, würde mit einem immensen Aufwand für die Wasserversorger einhergehen, so Experten.

Die EU-Umweltminister haben sich bereits auf besseres und leichter verfügbares Leitungswasser geeinigt. Nach dieser Einigung muss nun noch das Europaparlament Übereinkunft finden. Die ersten Ergebnisse werden erst frühestens in der zweiten Jahreshälfte 2019 erwartet.