Der Name Esterhazy ist seit jeher eng mit der heutigen Herkunft „Leithaberg DAC“ verknüpft. Als eines der historischen Weingüter Burgenlands kann es auf eine lange Tradition des Qualitätsweinbaus verweisen – so bezieht sich die im Weingutslogo enthaltene Jahreszahl 1758 auf die ältesten Kelleraufzeichnungen der Familie. Auf dieses wertvolle Know-how ist das Weingutsteam natürlich stolz. Interpretiert wird der Charakter der Region und ihre unterschiedlichen Gegebenheiten jedoch im Heute. Tradition und Wandel müssen keine Gegensätze bilden – gerade bei Esterhazy weht seit einigen Jahren frischer Wind durch Weingärten und Keller. Geschäftsführer Frank Schindler, Kellermeister Robert Krammer und Vertriebsleiter Wolfgang Hewarth sorgen mit ihren Teams für Elan und innovative Ideen.
Die offizielle Herkunftsbezeichnung „Leithaberg DAC“ mag noch eine junge sein, das Potential ihrer großartigen Lagen und Rebsorten ist jedoch seit langem im burgenländischen und österreichischen Weinkanon verankert. Sämtliche Weingärten (aktuell 52 ha im Ertrag) des Weinguts befinden sich innerhalb der DAC-Region: ihre dreistufige Pyramide aus Gebiets-, Orts- und Lagenweinen wird konsequent umgesetzt. Die Vielfalt der Böden aus Glimmerschiefer und Muschelkalk, ideale klimatische Bedingungen und die für die Leithaberg-Stile vorgesehenen Rebsorten in weiß und rot ermöglichen unterschiedliche Interpretationen – das Esterhazy-Team hat hierbei ganz klare Vorstellungen. Das Ziel ist es, Weine zu keltern, die mit Frische, Ausdruck und Typizität überzeugen, unverfälscht und authentisch.
Wir können auf Reben aus sechs verschiedenen, geologisch zum Teil sehr unterschiedlichen Weinbaugemeinden zurückgreifen, was sich in der Weinstilistik deutlich widerspiegelt
Wolfgang Hewarth, Vertriebsleiter
Um diese Weinstilistik verwirklichen zu können, ist die Qualität der Trauben ein entscheidender Faktor. Aus diesem Grund werden die Weingärten seit 2019 biologisch bewirtschaftet. Die offizielle Zertifizierung wird mit 2023 abgeschlossen sein. „Unser Ziel ist es, jeden einzelnen Rebstock so individuell und schonend zu erziehen, dass er zumindest 100 Jahre alt wird“ ist Robert Krammers Credo. Dank schonendem Rebschnitt werden die Reben zusätzlich gestärkt, indem die Trester im eigenen Wertstoffkreislauf zu wertvollem Kompost verarbeitet und in den Weingärten ausgebracht werden.
Auch beim Ausbau der Weine im Keller wird bei Esterhazy der Mut zur Innovation deutlich. Der Anteil der Holzfässer aus eigenen Wäldern wurde kontinuierlich erhöht. Die Fassdauben werden 3 Jahre lang von der namhaften Fassbinderei Stockinger abgelagert und dann verarbeitet. Mit den „Projektweinen“ zeigt das Team um Robert Krammer, dass alternative Gebinde und internationale Methoden mittlerweile einen festen Platz in der Weinproduktion bei Esterhazy haben. In wunderschönen Betoneiern und Amphoren entstehen außergewöhnliche Weine, die ganz eigene Charakterzüge zeigen und von den Konsumenten stark nachgefragt werden.
Das Faszinierende am Weinbau ist, dass er Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft verbindet. In der Herkunftspyramide des Leithaberg DAC bilden die Riedenweine die höchste Stufe ab: so keltert Esterhazy aus den Spitzenlagen LAMER und SCHILDTEN Weine, die auch nach vielen Jahren Freude bereiten werden. Die Riede PIRICHEN dürfte Weinfreunden indes noch nicht geläufig sein – was sich jedoch bald ändern könnte. Diese kalksteinreiche Lage im Oslipper Wald (mit bis zu 380 m Meereshöhe ist sie die höchstgelegene Riede im nördlichen Burgenland) wurde 2021 neu ausgepflanzt. Ein weiteres Projekt, das deutlich zeigt, dass die Zukunft der Region bei Esterhazy gerade erst begonnen hat!