Ernährung dient heutzutage für viele Österreicher nicht mehr einzig und allein dem Zweck, satt zu werden. Ernährung soll mehr leisten, sei es einen Beitrag zur Gewichtsreduktion, zur Gesundheitsförderung oder zu mehr Wohlbefinden. Die Folge: Eine Vielzahl an mehr oder weniger ausgefallenen Ernährungstrends hält in unserer Gesellschaft Einzug.
Von Low Carb über Clean Eating bis hin zur ketogenen Ernährung, die Auswahl ist groß. Doch welche davon schaffen es auf die Esstische der heimischen Bevölkerung? Dieser Frage widmete sich nun das digitale Markt- und Meinungsforschungsinstitut Marketagent und nahm neun Ernährungstrends unter die Lupe. Fazit: Die Österreicher zeigen sich bisher zwar nicht besonders experimentierfreudig, bekunden aber durchaus Interesse am Ausprobieren einiger Trends. Bei Insekten und Co. stoßen dann aber doch die meisten an ihre Grenzen.
Fleisch: Nach wie vor im Trend
Rund um die Ernährungsgewohnheiten der heimischen Bevölkerung ist grundsätzlich festzuhalten: Fleisch ist beim Großteil nicht völlig aus der eigenen Ernährung wegzudenken. Mehr als ein Drittel der Befragten setzt auf Mischkost mit viel Fleisch (37%). Dabei achten vor allem Frauen verstärkt auf einen verringerten Fleischkonsum (62%), während das Produkt für knapp jeden zweiten Mann zu den Grundnahrungsmitteln zählt (49%). Im Gegensatz dazu verzichtet nur eine von 100 Personen gänzlich auf tierische Produkte und setzt auf eine vegane Ernährungsweise.
Welcher Trend tut gut?
Welchen Sinn hätte jedoch ein Ernährungstrend, würde er nicht mit einem speziellen Nutzen einhergehen – in diesem Fall für die Gesundheit? So wird dem Verzicht auf Zucker (70%) und dem Verzehr von naturbelassenen Lebensmitteln (61%) sowie nährstoffreichem Superfood (58%) ein besonders positiver Einfluss auf Körper und Wohlbefinden zugeschrieben. Folglich gelten diese Trends auch als ausgesprochen gesundheitsfördernd. Gezweifelt wird im Gegensatz dazu an den positiven Auswirkungen der ketogenen Ernährungsform (15%) und von Clean Meat (8%) sowie an deren Beitrag zur Gesundheitsförderung (16% bzw. 6%). Insgesamt glauben vor allem Frauen vermehrt an den positiven Einfluss auf das Wohlbefinden sowie den gesundheitlichen Vorteil der verschiedenen Trends – mit Ausnahme von Insekten, der ketogenen Ernährung und Clean Meat.
Trends mit Zukunftspotenzial
Trotz der gesundheitsfördernden Wirkung, die einigen Trends zugeschrieben wird, zeigte sich die heimische Bevölkerung bisher eher wenig experimentierfreudig: Etwa ein Drittel der Respondenten probierte bereits eine 16:8 Ernährung aus (34%). Unter den Frauen erfreute sich der Trend sogar noch höherer Popularität (42%). Jeweils mehr als ein Viertel der Befragten verbannte schon den Zucker aus dem Speiseplan (27%) oder setzte auf Low Carb (26%).
Im Gegensatz dazu waren eine Ernährungsumstellung zur ketogenen Ernährung (4%), das Verspeisen von Insekten (4%) oder der Konsum von Clean Meat (0%) eher eine Seltenheit. Auch die künftige Einbindung dieser Trends in die eigenen Ernährungsgewohnheiten scheint leichter gesagt als getan: Mehr Superfood in den eigenen Speiseplan zu integrieren (46%), bei der Essenszubereitung auf frische, naturbelassene Lebensmittel zu achten (42%) und eine tägliche 16-stündige Fastenphase einzuhalten (40%) gelten jeweils für mindestens 4 von 10 Befragten als leicht umsetzbar. Anspruchsvoller wird es beispielsweise bei der zuckerfreien Ernährung – besonders für Frauen: Knapp drei Viertel der Österreicherinnen hätten Schwierigkeiten, sich gänzlich vom Zucker zu verabschieden (74%), beschreibt Lisa Patek, Marketingleiterin von Marketagent, die Ergebnisse. Zu kämpfen hätten die Befragten außerdem mit dem Verzehr von Clean Meat und Insekten – nur jedem Zehnten kämen diese Produkte leicht über die Lippen. (Quelle: APA; OTS)