Um in der Fastenzeit auf Fleisch zu verzichten, kamen die Menschen über die Jahrhunderte auf allerlei Ideen. So zum Beispiel Schnecken. Im Mittelalter waren sie gerade in diesen 40 Tagen überaus beliebt und wurden in Wien öfter verspeist, als irgendwo sonst auf der Welt. Diese Tradition soll nun ihre Renaissance feiern.
Durch die verschiedenen Preise und Zugänglichkeiten, waren Schnecken in allen Gesellschaftsschichten beliebt. Daher war auch Schneckenzucht gang und gäbe, doch bis zum Ende des 19. Jahrhunderts verschwanden die Schnecken nach und nach aus den Speisekarten Österreichs.
Schnecken in allen Formen
Um dies wieder zu revidieren, hat sich Schneckenzüchter Andreas Gugumuck zum Ziel gesetzt, in der Zeit vom Aschermittwoch (6. März) bis zum Karfreitag (19. April) möglichst viele Schneckengerichte in die Menüs der Restaurants Österreichs zu bringen.
In Wien alleine gibt es daher rund 40 teilnehmende Lokale, in ganz Österreich sind es sogar über 100. zu den Restaurants in Wien gehören klingende Namen wie das 57 Restaurant mit „Wiener Schnecke“, das Pichlmaiers zum Herkner mit „Gratinierte Wiener Schnecken“, das Lingenhel mit „Wiener Schnecke/Erbse/Ochsenherzkarotte/Grüner Apfel“, Das Spittelberg mit „Marinierte und knusprige Schweinsohren mit Schneckenragout“ oder die Sky Bar & Restaurant mit „Eingelegter Kürbis, Wiener Schnecke, Schwarze Nüsse“. Zudem sind Wiener Kochgrößen wie Silvio Nickol oder Konstantin Filippou vertreten.
Doch nicht nur zur Fastenzeit kann man auf Schnecken zurückgreifen, dafür sorgt Andreas Gugumuck verlässlich. Auch das Wiener Schneckenfestival hält er dieses Jahr zum dritten Mal ab, nämlich von 23. bis 29. September. Auf seinem Hof selbst kann man selbstverständlich auch dazwischen immer wieder einmal vorbeischauen. Der leichte Einstieg ist mit den Schnecken zur Fastenzeit und den einzigartigen Menüs in zahlreichen Restaurants Wiens ja bereits gegeben.