Kochen ist nicht schwer. Kochen kann jeder. Nur, wenn man keine Basis hat auf der man aufbauen kann, muss man sich erst eine produzieren. Ich schreibe in meinem Rezepten oft von Gemüse- oder anderen Bouillons. Das liest sich wie selbstverständlich. Aber genau das ist die Basis von gutem guten kochen. Heutzutage gibt es für alles ein Pulver, gekörnt, gepresst, ja sogar schon küchenfertige Konzentrate. Auch das ist eine Möglichkeit zu kochen.
Aber kochen fängt schon bei der Wahl der Grundprodukte an. Und ein echtes Suppenhuhn ist ein solches Grundprodukt. Und während ich hier schreibe, köchelt ein herrliches Suppenhuhn frisch vom Erzeuger, genüsslich auf kleinster Flamme vor sich hin, verströmt alle Aromen wie Lorbeer, schwarzem Pfeffer, Nelken, Piment und Wurzelgemüse im Raum. Langsam, nicht hetzig, über mehrere Stunden hinweg. Das ist echtes „Slowfood“ vom Feinsten! Denn nur mit Muße entwickelt sich die ganze Power, die in solch einem Suppenhuhn steckt.
Hühnerbouillon
Zutaten:
- 1 Suppenhuhn
- 1 Stange Lauch
- 2 Zwiebeln
- 300g Karotten
- 200g Pastinake
- 1 Sellerieknolle
- 4 Knoblauchzehen
- 1 Blattpetersilie
- 5 Pimentkörner
- 10 Nelken
- 10 Wacholderbeeren
- 15 ganze Pfefferkörner schwarz
- 4 Lorbeerblätter
- 0,5Lt trockenen Weißwein
- Wasser
- Öl zum anschwitzen
- Meersalz
1.Das Suppenhuhn gut abwaschen und mit Küchenkrepp abtupfen. Karotten, Pastinaken und Sellerie waschen, schälen und in walnussgroße Stücke schneiden. Die Zwiebeln und Knoblauch schälen und halbieren. Den Lauch halbieren, gründlich waschen und in grobe Stücke schneiden.
2.Öl in einem Topf erhitzen und zunächst die halbierten Zwiebeln mit der Schnittfläche nach unten im Topf anrösten. Danach das Wurzelgemüse und Knoblauch hinzugeben und ebenfalls anrösten. Schwarzer Pfeffer, Piment, Wacholderbeeren und Piment grob zerstossen und hinzugeben. Danach mit Weißwein ablöschen, einmal kräftig aufkochen und dann mit ausreichend Wasser auffüllen. Mit Meersalz abschmecken.
3.Jetzt das Suppenhuhn und die übrigen Zutaten hinzufügen und nochmals aufkochen. Danach die Hitze auf die kleinste Stufe reduzieren und langsam köcheln lassen. Eventuell immer wieder mit etwas Wasser auffüllen. Mit einem Schöpfer das aufsteigende Fett vorsichtig entfernen. Die Bouillon für 4 bis 5 Stunden langsam köcheln lassen, danach die Hitze ausschalten und abkühlen lassen. Die fertige Bouillon durch ein ganz feines Haarsieb nach dem Erkalten passieren. Das Suppenhuhn kann später zum Beispiel noch für ein Ragôut fin verwendet werden oder als Einlage für eine asiatische Suppe mit Mu-Err Pilzen und Kokosmilch auf Geflügelbasis.
Michael Stricker bloggt unter regional-ist-gut.com.