Eva und Matthias Eichberger haben einem alten Streckhof in Neckenmarkt neues Leben eingehaucht. Seither veredeln sie dort das eigene Obst zu köstlichen Säften, Essig und Wein.
Begonnen hat alles vor rund 14 Jahren mit den Streuobstwiesen von Matthias Großeltern und den dort übrig gebliebenen Äpfeln. Demgegenüber stand die Obstsaftliebe des Erstgeborenen und so ergab das eine das andere.
Aus fest wird flüssig
Wie so oft im Leben führt mehr oder weniger der Zufall Regie. Denn was sollten die Eichbergers sonst mit den nicht verwerteten Äpfeln machen außer Saft. Also begannen sie diese im Familienverbund einzusammeln und zu pressen. Anfangs übernahm das Pressen noch die Familie Trummer in Stegersbach. Schon bald aber beschlossen Matthias und Eva das selbst zu tun. Also besorgten sie sich eine hydraulische Korbpresse und Matthias, gelernter Maschinenbauer, baute noch einen Pasteur, mit dem sie ihren Saft haltbar machen konnten. Und dann ging es richtig los.
Flüssiges Obst in all seinen Facetten
In der Zwischenzeit hatten die Eichbergers auch die Weingärten von Matthias Eltern übernommen. Wenig überraschend, blieb es nicht mehr nur beim Apfelsaft, sondern sie fingen auch an, Traubensaft zu produzieren. Nach und nach setzten sie Äpfel-, Birnen- und Quittenbäume und verkauften die ersten Säfte in der Nachbarschaft. Gleichzeitig entstand die Idee eines eigenen Apfelciders. Dieser wird ohne Zuckerzusatz aus Apfelwein und Apfelsaft hergestellt. Die leichte Süße unterstreich das dezente Aroma des Wein. Die fein prickelnde Kohlensäure wiederum rundet den Geschmack ab. Außerdem starteten sie erste Experimente mit Apfelessig. Als dann noch die Imkerei dazukam und die Korbpresse durch eine Bandpresse ersetzt wurde, war die Garage ihres Einfamilienhauses, die bis dahin als Produktionsstätte gedient hatte, endgültig zu klein.
Schritt für Schritt
Drei Jahre nachdem Eva und Matthias Eichberger zum Saftmachen begonnen hatten, bezogen sie aus Platzgründen einen alten Streckhof in Neckenmarkt. Die Ställe und der Stadel wichen praktischen Produktionsräumen und einem charmanten Hofladen. Seither hat sich der Marktverkauf in den Hofladen verlagert, in dem zukünftig auch immer wieder Verkostungen stattfinden werden. Da die Eichbergers überaus experimentierfreudig sind, nehmen sie auch jedes Jahr neue Produkte in ihr Sortiment auf. Im veganen Jahr kamen etwa der naturtrübe Traubenessig und der Trauben Balsamessig dazu. Darüber hinaus pflanzten Eva und Matthias einige ihrer Weingärten neu aus und setzten darauf PIWI Sorten, da diese widerstandsfähiger gegen Pilzkrankheiten und somit weniger Einsatz von Pflanzenschutzmitteln erfordern. Für heuer ist geplant, eine Mehrzweckhecke mit Wildobststräuchern anzulegen, um diese auch für die Säfte nutzen zu können.
Eichberger Regional
Dass Eva und Matthias Quereinsteiger sind und ihren Obsthof immer noch im Nebenerwerb betreiben, ändert nichts an ihrer Hingabe und an ihrem Einsatz. Nicht nur Regionalität spielt bei den beiden eine große Rolle, sondern auch Nachhaltigkeit und ein sorgfältiger Umgang mit der Natur. In ihrem biozertifizierten Betrieb setzen sie auf dauerhafte, abwechslungsreiche Begrünung zwischen den Rebzeilen, sorgen für ausreichend Humusaufbau und bieten Bienen, Hummeln und Schmetterlingen einen nahrhaften Lebensraum. Mittlerweile hat Matthias auch die Ausbildung zum Seminarbauer absolviert, um das Wissen und seine Erfahrung an andere weiterzugeben. Am Plan des kreativen Paares steht demnächst der Bau einer Seminarküche, in denen zukünftig Kochkurse und Vorträge stattfinden werden.
Eichberger Regional
Augasse 10
7311 Neckenmarkt
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