Wien (Culinarius/OTS) – Die Auseinandersetzung zwischen dem Gastronomiekonzern Do & Co mit den Arbeitsinspektoren des Sozialministeriums und der Dienstleistungsgewerkschaft vida spitzt sich zu. Wie der trend erfuhr, lässt Do &Co gerade prüfen, ob und wie der Catering-Vertrag mit den ÖBB „aus wichtigem Grund“ so schnell wie möglich gekündigt werden kann. Dogudan bestätigt auf Anfrage: „Unter diesen Rahmenbedingungen ist es nicht möglich, weiter zu machen. Wenn normales Arbeiten illegal ist, dann muss man es halt bleiben lassen.“
Die Ankündigung ist eine Reaktion auf die Klagen, die das Arbeitsinspektorat gegen Do & Co eingebracht hat. „Henry am Zug“, eine Tochterfirma des Konzerns, bestreitet seit April 2012 das Catering für die ÖBB und wurde jetzt wegen Verstößen gegen das Arbeitszeitgesetz belangt. Der Arbeitsinspektor verlangt Verwaltungsstrafen in Höhe von 1,3 Millionen Euro. „Diese Strafe potenziert sich noch, wenn weitere angebliche Verstöße festgestellt werden. Das kann und will ich unternehmerisch nicht mehr verantworten“, ärgert sich Dogudan. Die Führung von
Do & Co überlegt deshalb, das Geschäft mit den ÖBB zu beenden.
Nachdem die Behörde eine Betriebsvereinbarung nicht anerkannte, wurde von Do & Co ein neuer Kollektivvertrag für „Henry am Zug“ verlangt, den aber ein Unternehmen bekanntlich nicht abschließen kann, sondern nur die Wirtschaftskammer mit der Gewerkschaft. Dort scheint man es aber nicht besonders eilig gehabt zu haben. Für Dogudan eine ziemlich ausweglose Situation, „weil es niemand der Mühe wert findet, Rahmenbedingungen zu schaffen, unter denen man einen Zug bewirtschaften kann“. Den Vorwurf der Behörde, dass sich „Henry am Zug durch die Nichteinhaltung des Arbeitsrechts beträchtliche Kosten ersparen kann“, bestreitet er, weil er Überstunden samt Zuschlägen zahle. Und er könne auch weder Listen führen, wann genau ein Mitarbeiter im Zug seine Ruhezeit konsumiert, noch könne vorschreiben, wo genau der Mitarbeiter das tut.
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