Wien (Culinarius) – Die „Entwicklungsschmiede Unternehmen & Mensch“ in der Perfektastraße Wien: Hier ist der Name Programm, denn Gründer Dietmar Buchhäusl bemüht sich seit 2013 leidenschaftlich darum, Unternehmen und Menschen in ihrer Entwicklung zu unterstützen und zu begleiten. Praxisnahe Trainings, individuelle Beratung und effektives Coaching stehen hier auf der täglichen Agenda. Gemeinsam mit seiner Kollegin Karin Kneitschel hat es sich der gebürtige Kärntner zur Aufgabe gemacht, die verborgenen Potenziale und Qualitäten der Menschen zu erkennen und zu entfalten, denn schließlich „beruht der Erfolg eines Unternehmens in der Entwicklung seiner Mitarbeiter“, wie es auf der Homepage der Entwicklungsschmiede heißt.
Mit 18 Jahren wählte Dietmar Buchhäusl bereits den Beruf des Verkäufers und sammelte nach einiger Zeit in der Gastronomie langjährige Erfahrungen im Außendienst, als Verkaufsleiter und Vertriebsdirektor. Diese Berufskenntnisse, kombiniert mit seinen Coach- und Trainer-Ausbildungen, zeichnen ihn dazu aus, VertriebsmitarbeiterInnen und AbteilungsleiterInnen effizient weiterhelfen zu können. Der Fokus dabei liegt momentan auf MitarbeiterInnen aus der Hotellerie und Gastronomie, doch schränkt sich Herr Buchhäusl in der Regel nicht darin ein, wen er berät. So kommen sogar Menschen zu ihm, die private Probleme haben. Außerdem hat Dietmar Buchhäusl ein Service Training für die Ottakringer Gastro Uni entwickelt und macht im Auftrag der Ottakringer Brauerei bei den Gastronomen das Training vor Ort.
Karin Kneitschel ist seit 2015 in der „Entwicklungsschmiede Unternehmen & Mensch“ dabei, arbeitete früher als Kundenbetreuerin einer Marketingagentur und bildete in Ihrer Karriere als Trainerin sogar Dietmar Buchhäusl selbst aus. Nun bilden die beiden in der Entwicklungsschmiede ein starkes Team, ergänzen sich gegenseitig und helfen, wo sie können. Gastronews Wien traf sich mit Herr Buchhäusl zum Interview, um mehr über seinen spannenden Beruf zu erfahren.
Gastronews Wien: „„Mit 18 Jahren wurden Sie zum Verkäufer, wie entstand dieser Berufswunsch?“
Buchhäusl: „Damals war ich gelernter Kürschner und begegnete in diesem Beruf oft Herren mit Sakko und Krawatte, die als Verkäufer tätig waren. Meiner Meinung nach sahen die ziemlich cool aus und so heuerte ich bei ihnen an. Damit war ich der jüngste Außendienstmitarbeiter in dieser Branche überhaupt. Das war mein Einstieg in die Verkaufswelt.“
„Wie lange waren Sie dann als Verkäufer tätig?“
Buchhäusl: „Nicht sehr lange, ca. 2 ½ Jahre habe ich diesen Job gemacht und ich beschloss dann mit einem Freund unser Stammlokal hier in Wien zu kaufen, ohne irgendeine Ahnung von der Gastronomie zu haben. Das war natürlich keine so gute Idee. Nach zwei Jahren sind wir mit einem Berg von Schulden wieder aus dem Projekt rausgekommen. Das war auch der Grund, warum ich in der Gastronomie geblieben bin, denn zu Anfang der 90er konntest du da verdammt viel Geld verdienen. Um meine Schulden zu bezahlen bin ich Barkeeper und Kellner geworden. Mit 30 bin ich dann von der Gastronomie in den Außendienst zu Ottakringer gewechselt, wo ich mich im Laufe der Jahre hochgearbeitet habe. Zu dieser Zeit machte ich auch meine Ausbildungen zum Trainer und Coach.“
„Wie kam es dazu, dass sie 2013 die ‚Entwicklungsschmiede Unternehmen & Mensch’ gründeten?“
Buchhäusl: „Es war so, dass ich bei Ottakringer nur intern trainierte, bekam aber auch viele Anfragen von außen, weshalb ich die Entwicklungsschmiede gründete.“
„Wer sind Ihre Kunden?“
Buchhäusl: „Ich berate derzeit ausschließlich im personalen Bereich und in sehr unterschiedlichen Branchen, wie zum Beispiel Gastronomie und Hotellerie. Aber es kann eigentlich alles Mögliche sein. Zu meinen Kunden gehören beispielsweise auch schon Menschen aus dem Lebensmittelhandel oder von Unternehmen wie Planet Music, Mentor GmbH, Ecolab usw.“
„Was war eine besondere Erfahrung, die Sie in Ihrem Beruf gemacht haben?“
Buchhäusl: „Einmal wurde ich gefragt, ob ich einen Choleriker umwandeln könnte. Nach fünf Sitzungen kamen dann schon die anderen Mitarbeiter des Unternehmens auf mich zu und erzählten mir davon, wie angenehm dieser Mensch geworden ist. Das war wirklich eine tolle Erfahrung, der Mann hatte sich total gewandelt.“
„Fünf Sitzungen reichen also für ein Coaching?“
Buchhäusl: „Es kommt natürlich immer drauf an, manche begleite ich auch über einen längeren Zeitraum hinweg und treffe sie regelmäßig einmal im Monat, um Muster zu überwinden und sich neue Muster anzugewöhnen.“
„Sie bieten praxisnahe Trainings, individuelle Beratung und effektives Coaching, was macht Ihnen am meisten Spaß?“
Buchhäusl: „Am meisten Spaß macht mir das Coachen und Trainieren, weil ich da etwas weitervermitteln kann. In der Beratung kann das etwas anstrengender sein und stellt einen längeren Prozess dar, hier kommt es auch sehr darauf an ob der Beratende auch die Dinge umsetzt, die beschlossen wurden. Beim Coachen kommen sogar Menschen zu mir, die massive private Probleme haben. Es ist also nicht immer ausschließlich aufs Geschäft bezogen.“
„Was ist der wichtigste Rat, den Sie beim Leadershiptraining einer Führungspersönlichkeit geben?“
Buchhäusl: „Beziehungsmanagement! Wenn du deine Mitarbeiter verstehst, weißt du auch wie du sie führen kannst. Ein weiterer wichtiger Rat, den ich jedem mitgebe, ist: Führe nie aus der Macht deiner Position, sondern aus der Macht deiner Persönlichkeit.“
„Was ist der wichtigste Rat, der Ihnen gegeben wurde?“
Buchhäusl: „Ein wichtiger Rat, der mir in letzter Zeit gegeben wurde, war: Lese die Landkarte des anderen. Jeder Mensch ist unterschiedlich und bevor du urteilst, solltest du erstmal verstehen, warum der andere so ist, wie er ist. Das Leben und die Welt ist das Gebiet, aber jeder hat seine eigene Landkarte davon.“
„Gibt es auch uncoachbare Menschen?“
Buchhäusl: „Ja natürlich! Die, die nicht wollen, sondern geschickt werden. Deshalb sage ich zu jedem Vorgesetzten vorab: Bitte schickt’s ihn nur dann, wenn er auch will, weil sonst macht es keinen Sinn. Man lernt schon in der Trainerschule, dass man solche Fälle nicht annehmen soll. Man nennt diese ‚vergiftete Aufträge’.“
„Gibt es Unterschiede, ob man eine Frau coacht oder einen Mann?“
Buchhäusl: „Es ist eigentlich fast gleich. Wobei, bei Frauen ist es oft leichter. Die Kunst im Coaching liegt darin, dass man den Gegenüber zur eigenen Lösung führt. Es gilt zu eruieren, was der Ist-Zustand ist und wo man hinwill. Auch die Psychologie sagt, dass jeder die Lösung seiner Probleme in sich trägt. Der Job des Coaches ist es ihn dahin zu führen und zu begleiten.“
„Auf Ihrer Homepage wird jede Seite von einem Spruch begleitet, welcher beschreibt am besten Ihre Geschäftsphilosophie?“
Buchhäusl: „Der Spruch von Da Vinci: ‚Wenn du immer das machst, was du immer schon gemacht hast, wirst du auch immer das gleiche bekommen. ‘ Dieser Spruch ist sehr wesentlich für mich im Training und im Coaching. “
„Was möchten Sie in Zukunft erreichen?
Buchhäusl: „Fachlich gesehen möchte ich irgendwann ins Management Training gehen. Wobei dies ein extrem schwieriger Schritt ist, als Nichtakademiker die Anerkennung dafür zu bekommen. Außerdem möchte ich mit der Entwicklungsschmiede soweit wachsen, dass wir mindestens fünf Trainer im Kernteam sind. Momentan sind wir zu zweit. Hauptthema soll Sales, Vertrieb und Persönlichkeitscoaching bleiben. Wir sind authentisch, weil wir alle im Verkauf tätig waren. Viele Sales-Trainer haben nie wirklich in diesem Bereich gearbeitet, sondern sind nur Theoretiker. Aber wir kennen die Vertriebsgeheimnisse, das zeichnet uns aus.“
„Was ist besonders wichtig in Ihrem Job als Trainer und Coach?“
Buchhäusl: „Eine ehrliche Beziehung zu den Klienten aufzubauen. Man muss immer erst Vertrauen schaffen. Das ist das Wichtigste, um eine Entwicklung gewährleisten zu können.“
„Gab es auch schon Fälle, wo Sie gesagt haben: ‚Ein Psychiater wäre hier besser geeignet’?“
Buchhäusl: „Nur einmal, da habe ich den Auftrag auch nicht angenommen. Damals habe ich mich zwei Stunden lang mit einer Dame unterhalten, die von bösen Geistern, und Erscheinungen sprach. In diesem Fall war ich die falsche Person, um ihr zu helfen.“
„Wie viele Kunden betreuen Sie in der Woche?“
Buchhäusl: „Oft gar keinen in der Woche und manchmal jeden Tag. Je nachdem, wie die Aufträge kommen.“
Fotocredit: Entwicklungsschmiede