Wien (Culinarius) – Adieu zu den leckeren Wurst-und Käsesorten, dem Kaviar und dem gefüllten Jourgebäck. Der Feinkostladen Böhle verabschiedet sich von seinen Kunden und meldet Konkurs an. Der nahe dem Stephansdom gelegene Feinkostladen versorgte die Einheimischen jahrelang mit leckeren Delikatessen aus aller Welt. Sei es Kaviar, knackiges Gemüse, erlesene Tropfen Champagner oder erfrischendes Bier, Böhle war ein Anlaufpunkt für die Wiener und Wienerinnen, die sich gute Qualitätsprodukte zu Weihnachten, Ostern oder einfach so einmal gönnen wollen.
Ein Feinkostladen hat schon Charakter und mehr Charisma als eine klassische Supermarktkette. Doch statt Qualität wird heute mehr auf Masse produziert, Feinkostläden verlieren an Bedeutung. Doch der Betreiber des Böhle, Wolfgang Ruff, versucht seinen Laden noch über Wasser zu halten und gibt nicht auf. Schuld an dem Konkurs tragen zum Teil die Compliance Regeln und die Reformen, die privatwirtschaftliche Betriebe dazu gebracht haben die internen Verhaltensrichtlinien anzupassen. Mit Großunternehmen, die immer mehr und billiger produzieren, zu konkurrieren, erweist sich als ein schwieriges Hindernis, doch Wolfgang Ruff gibt nicht auf. Ob es ihm gelingt seinen wunderlichen Laden aufrecht zu erhalten, wird sich mit der Zeit herausstellen.
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