In der am 01. März stattgefundenen Pressekonferenz, informierte die österreichische Bundesregierung über die Perspektive der Gastronomie und die Öffnung der Schanigärten als Start zurück in die Normalität.
Nie war es so spannend wie heute. Nie so umstritten. Die aktuelle Corona-Situation spaltet das Land und stellt die österreichische Bundesregierung vor ungeahnte Herausforderungen. Der Ruf nach der Öffnung der Gastronomie wird immer lauter, wie unter anderem der letzte Woche stattgefundene Öffnungs-Gipfel, eindrucksvoll unter Beweis stellte (Gastro News berichtete). Aber die Zahlen steigen wieder. Am Sonntag, dem 28. Februar 2021, wurde ein für diesen Wochentag extrem hoher Wert von 2.123 Corona-Neuinfektionen gemessen. Das Gefecht zwischen Corona und Wirtschaft, zwischen Vernunft und Herz geht ungeschönt weiter. Neu ist die Perspektive der Öffnung der Schanigärten vor den Osterferien.
Öffnung der Schanigärten
Die aktuelle Corona-Situation könnte nicht schwerer zu bewerten sein. Die Öffnung des Handels und der körpernahen Dienstleister hat soweit gut funktioniert. Die Gastronomie ist bereit sich den Verordnungen anzupassen und auf das Modell der Eintrittstests zu setzen. Dafür wurden bereits Präventionskonzepte entwickelt und vorgestellt. Die Belohnung kommt in Form einer Perspektive zur Öffnung der Schanigärten und Außenbereiche in Österreich. „Das Infektionsgeschehen ist wie erwartet gestiegen. Dabei ist ein klarer Unterschied zwischen dem Osten und dem Westen Österreichs erkennbar. Die niedrige 7-Tage Inzidenz in Vorarlberg macht eine sanfte Öffnung der Gastronomie ab dem 15. März möglich. Für die restlichen Bundesländer halten wir eine Öffnung der Schanigärten vor Ostern für realistisch. Mit Tests, Abstand und den restlichen notwendigen Sicherheitsvorkehrungen. Erst nach einer erfolgreichen Öffnung der Außenbereiche am 27. März, können weitere Schritte für die Innenräume angedacht werden“, so Bundeskanzler Sebastian Kurz. Zudem werden Plätze im Freien definiert, die von den Gastronomen bespielt werden können.
Pandemie noch nicht vorbei
Die Zahlen an Corona-Neuinfektionen sind in den letzten zwei Wochen gestiegen. Das hat natürlich zum Teil mit dem Ausbau der Teststrategie der Bundesregierung zu tun, erschwert aber den Entschluss großer Öffnungsschritte. Zumindest laut SPÖ-Parteichefin Pamela Rendi-Wagner: „Die Situation in Österreich ist gefährlich. Sie ist sogar hoch riskant. Daher darf es jetzt keine weiteren Öffnungsschritte geben. Was Österreich braucht ist Kontrolle. Das ist die einzige Möglichkeit in Zukunft langfristige Öffnungsschritte gewährleisten zu können. Im Moment sind die Zahlen aber zu hoch und das Infektionsgeschehen entwickelt sich in die falsche Richtung. Um dem entgegen zu wirken braucht es eine einheitliche Strategie. Die hat man nicht, wenn man in die Regionalität geht. Auch für die Öffnung der Gastronomie muss der richtige Zeitpunkt erst gefunden werden.“ Aber der Druck ist groß, die Tage werden wärmer und das tägliche Leben verlagert sich zunehmend nach draußen. Vor diesem Hintergrund stellt die Bundesregierung sanfte Öffnungen der Gastronomie in Aussicht.
Vorarlberg wird Gastro-Testregion
Die aktuell zu hohe Anzahl an Corona-Neuinfektionen verhindert große Öffnungsschritte ab dem 15. März. Das trifft die Gastronomie natürlich besonders hart, die sich seit Monaten im andauernden Gastro-Lockdown befindet. Abhilfe soll durch eine regionale Lösung kommen. Vorreiter und Modelregion wird Österreichs kleinstes Bundesland: Vorarlberg. Dort soll es eine sanfte Öffnung der Gastronomie ab Mitte März geben, da die 7-Tage-Inzidenz an Corona-Neuinfektionen deutlich unter 100 (72) liegt und damit besser als in den restlichen Bundesländern ist (W-186 / NÖ-196 / SBG-185 / Stmk-158 / Ktn-177 / OÖ-132 / Bgld-169 / T-99). Ein positiver Verlauf in Vorarlberg könnte im nächsten Schritt, die sanfte Öffnung der gesamten Gastronomie in den restlichen Bundesländern bedeuten.
Teilnehmer der Pressekonferenz
Bundeskanzler Sebastian Kurz, Gesundheitsminister Rudolf Anschober, Wiener Bürgermeister Michael Ludwig, Landeshauptmann Vorarlberg Markus Wallner, Landeshauptmann Steiermark Hermann Schützenhöfer und der Vizerektor der Med-Uni Wien Oswald Wagner.