Cobenzl: Neuer Pächter gesucht!

Barbara Rheden
Cobenzl Ausblick

In einem überraschenden Wendepunkt löst die Weitsicht Cobenzl Immobilienentwicklung GmbH den Pachtvertrag für das Schloss Cobenzl, das Rondell-Café und das Eventgebäude auf dem Wiener Hausberg. Die Stadt Wien sucht nun eine/n neue/n Pächter*in, nachdem die Hoffnungen auf Stabilität und Aktivität am Cobenzl durch die Entwicklung der gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen getrübt wurden.

Vorerst kein Happy End für Cobenzl

Die Zusammenarbeit zwischen Gastronom Bernd Schlacher und der Weitsicht Cobenzl Immobilienentwicklung GmbH sollte einen Schlusspunkt unter den jahrelangen Leerstand und die betriebliche Herausforderungen setzen. Das frisch renovierte Schloss Cobenzl und der dreistöckige Neubau für Events wurden im September 2022 unter dem Namen „Weitsicht Cobenzl“ präsentiert, wie hier berichtet. Unerwartete Entwicklungen führten jedoch zu einem vorzeitigen Ende dieser Partnerschaft.

Pachtvertrag gelöst

Die Weitsicht Cobenzl Immobilienentwicklung GmbH, zu 70 Prozent im Besitz der Motto GmbH, hat den Pachtvertrag mit der MA 49, dem städtischen Forst- und Landwirtschaftsbetrieb, gelöst. Die Begründung lautet, dass die ungünstige Entwicklung der gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen und damit verbundene Kostensteigerungen die ursprünglichen Geschäftsplanungen des bisherigen Pächters negativ beeinflusst hätten.

Suche nach neuem Pächter

Die Stadt Wien, Eigentümerin des Grundstücks, muss nun einen neuen Pächter finden. Die Motto GmbH und die Supernova GmbH, die den Rest der Anteile hält, stehen nicht mehr als Betreiber zur Verfügung. Die Ausschreibung für einen neuen Pächter soll spätestens am Samstag veröffentlicht werden. Das Ziel ist es, zumindest das Rondell-Café und möglicherweise das Eventgebäude ab März für ein Jahr weiterzuführen, um Leerstand zu vermeiden. Langfristig wird ein Betreiber für das gesamte Ensemble gesucht.

Hohe Kosten für Stadt Wien

Der Ausstieg von Bernd Schlacher bringt für die Stadt Wien wahrscheinlich hohe Kosten mit sich. Die Vereinbarung sieht vor, dass das Grundstück am Cobenzl weiterhin im Besitz der Stadt bleibt, die bereits vier Millionen Euro in Renovierung und Neubau investiert hat. Die Weitsicht Cobenzl Immobilienentwicklung GmbH brachte 16 Millionen Euro ein. Die Stadt muss nun einen Investitionskostenersatz leisten, dessen genaue Höhe noch nicht feststeht.

Ausblick für Cobenzl-Liebhaber*innen

Die Stadt Wien sieht sich nun vor der Herausforderung, nicht nur einen neuen Pächter zu finden, sondern auch die Investitionen in das Cobenzl-Ensemble abzulösen. Der Forstdirektor Andreas Januskovecz betont, dass die Stadt die wirtschaftlichen Entwicklungen professionell bewältigen werde, obwohl er nicht begeistert über die neue Pächtersuche sei.


Trotz der unerwarteten Wendung bleibt die Stadt Wien optimistisch in Bezug auf die Zukunft des beliebten Ausflugsziels. Die Suche nach einem neuen Pächter bietet die Möglichkeit, frischen Wind und innovative Konzepte in das historische Schloss, das einladende Rondell-Café und das moderne Eventgebäude zu bringen. Dies könnte nicht nur für die zahlreichen Besucher*innen des Cobenzls eine spannende Neuerung bedeuten, sondern auch für potenzielle Investor*innen, die die Chance haben, Teil eines aufstrebenden gastronomischen und kulturellen Hotspots in der österreichischen Hauptstadt zu werden. Die Stadt Wien bekräftigt ihre Verpflichtung, mit Professionalität und Engagement die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft des Cobenzls zu stellen und dabei die Bedürfnisse der Wiener*innen und Tourist*innen im Blick zu haben.