Offen wie eh und je präsentiert die Gastronomin Christina Hummel ihre monatlichen Stromkosten im Kult-Kaffeehaus in der Josefstadt. Der dramatische Anstieg gibt Grund zur Sorge, für die Cafetier und den Rest der Branche.
Die bekannte Wiener Gastronomin Christina Hummel findet klare Worte, zur aktuellen Preisexplosion der Energiekosten der Branche. Und macht mit einem ganz offenen Posting, zur Erhöhung ihrer monatlichen Stromrechnung im Café Hummel (von 2.976,55€ auf 9.182,88€), auf den aktuellen Missstand aufmerksam. Gastro.News hat nachgefragt.
Gastro.News: Du hast erst kürzlich von Gas auf Strombetrieb in der Küche des Café Hummel umgerüstet. Ein Fehler, in Anbetracht der zu bezahlenden Stromrechnung?
Hummel: Ganz und gar nicht. Der Verbrauch ist verglichen mit der Zeit vor der Umstellung nur minimal gestiegen. Wir kontrollieren laufend, um hier genau im Bilde zu sein. Außerdem hat sich die Arbeit für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dadurch deutlich verbessert.
Für uns fühlt es sich fast wie eine Bestrafung an, die Investition für den Umbau im Betrieb selbst zu tragen. Das ist nicht in Ordnung.
Christina Hummel
Gastro.News: Trotzdem sind die Stromkosten im Vergleich dramatisch gestiegen.
Hummel: Das ist absolut unglaublich. Bei beinahe selbem Verbrauch zahle ich jetzt um tausende Euro mehr im Monat. Da muss was passieren!
Gastro.News: Wie gehen deine Kolleginnen und Kollegen aus der Branche mit den aktuellen Preisen um?
Hummel: Es ist für uns alle schwer. Ich habe meine Finanzen bestens im Blick. Aber all jene, die nicht monatlich zahlen, sondern erst im Jänner ihre Abrechnung präsentiert bekommen, wird es ordentlich auf den Boden setzten. Und die Folgen werden verheerend sein.
Gastro.News: Wie könnte den Gastronominnen und Gastronomen geholfen werden?
Hummel: Durch gezielte Förderungen, Kredite und mögliche Stundungen. Ich verstehe nicht, wie es sein kann, dass Privathaushalte Förderungen bekommen, wenn von Gas auf Strom ungestellt wird, ein Unternehmen aber auf der Strecke bleibt. Dabei ist unser Verbrauch wesentlich höher! Für uns fühlt es sich fast wie eine Bestrafung an, die Investition und Kosten für den Umbau im Betrieb selbst zu tragen. Das ist nicht in Ordnung.
Gastro.News: Ist das Café Hummel auf den Herbst und Winter vorbereitet?
Hummel: So gut es eben geht. Was uns genau erwarten wird, kann ich natürlich auch nicht sagen. Aber wir versuchen alles, um im Team gemeinsam durch diese Krise zu kommen.
Gastro.News: Vielen Dank für das Gespräch.
Café Hummel
Adresse: Josefstädter Straße 66, 1080 Wien
Telefon: 014 055314
Website: cafehummel.at