„Das gute Essen“ steht im Mittelpunkt der Veranstaltungen des Chefs Table, der die besten Chefköche der Stadt regelmäßig vereint. Nicht umsonst lautet das Motto: „NOUS NE VIVONS PAS POUR MANGER, MAIS POUR BIEN MANGER“. Präsident Robert Wanko war von der ersten Stunde des Vereins an mit dabei.
Seit dem Jahr 2003 besteht die Idee des Chefs Table, dessen Konzept im asiatischen Raum Gestalt annahm. Nur die A-Liste von Küchenchefs aus namhaften Wiener Luxushotels und hochklassigen Restaurants dürfen sich Mitglied nennen. Die Grundidee dahinter war es, dass sich die großen „Chefs de cuisine“ mehrmals im Jahr treffen und sich abwechselnd, in den jeweils eigenen Hotels und Restaurants, näher kennenlernen, Erfahrungen austauschen, Freundschaften pflegen und Wissen vermitteln. Gemeinsamer Nenner sollte immer höchster Standard und beste Qualität sein. Natürlich sorgt stets der Chef für das kulinarische Wohl seiner Gäste, der an der Reihe als Gastgeber ist.
Robert Wanko, der selbst international erfolgreich in den besten Küchen der Welt gearbeitet hat und deshalb eine besondere kulinarische Expertise vorweisen kann, ist Präsident des Wiener Chefs Table. Gastro News Wien bat ihn zum Gespräch.
Weshalb begeistert Sie die Kulinarik?
Weil ich es spannend finde, die Möglichkeit zu haben, an verschiedenen Orten in verschiedenen Ländern tätig zu sein. Ich habe viel erlebt, war in der ganzen Welt, habe auch viel gelernt und das macht das Ganze sehr spannend. Es ist zwar nicht immer einfach, aber in Summe hat man doch einiges zusätzlich, das andere nicht haben.
Was genau macht der Chefs Table?
Grundidee ist eigentlich die, dass man sich regelmäßig trifft, sich unterstützt, dass gewisse Themen diskutiert werden bei den Treffen, d.h. etwa mit Hinsicht auf Lieferanten, Qualitätsrichtlinien, Lehrlinge, Gewerkschaft, usw. Das Ganze ist auch ein kleines Netzwerk – es kommen immer die Gleichen. Pro Treffen gibt es ca. 15 Teilnehmer. Eines der Mitglieder lädt ein – ein Restaurant oder Hotel, meistens sind es eben die Hotels. Das ist sehr interessant, weil man nähere Einblicke bekommt. Man schaut sich etwa die Küche an, die schönsten Suiten, man lernt den Betrieb auch ein bisschen kennen. Jedoch ist es kein Wettbewerb, jeder präsentiert seine Gerichte. Es ist also ganz schön mitanzusehen, was die Hotels alles bieten, was sie machen, was sie können. Es ist jedes ein bisschen anders und genau so soll es auch sein.
Welche Erfahrungen hat Ihnen der Chefs Table gebracht?
Allein diese Treffen und der Austausch mit den anderen, wer was erlebt hat, die Probleme, die jemand hat. Und die ganzen Ausflüge: Einblick in Firmen zu bekommen, bei denen man normal wahrscheinlich nie die Möglichkeit hat, so etwas zu sehen. Ob das jetzt ein Kaviar-Züchter ist oder die Riedel-Gläser – ich hätte nie gedacht, dass ein und derselbe Wein in verschiedenen Gläsern anders schmecken könnte – man lernt also praktisch in jedem Betrieb etwas Neues. Ob Teigwarenproduktion, Molkereien, Käse, Senf, bis hin zu Eis. Jedes Bundesland hat sehr viele kulinarische Schätze und auch viel Wissenswertes. Das ist das Schöne und Interessante daran, wenn man mit dem Chefs Table unterwegs ist.
Stehen die Veranstaltungen für nächstes Jahr bereits fest?
Die erste im Jänner steht fest – bei Manfred Buchinger im „Gasthaus zur Alten Schule“ im Riedenthal. Dann haben wir einen Ausflug in die Südsteiermark und dann gibt es noch einen Termin Anfang Juni / Ende Mai bzw. im Herbst. Es ist noch nicht offiziell, aber es gibt schon reichlich Ideen für das nächste Jahr.
Was ist Ihr persönliches Lieblingsessen?
Mein Lieblingsessen? Das ist einfach: asiatisch. Ich hab ja selbst einige Jahre in Asien gearbeitet. Ich war ja zwei Jahre auf Fiji im Shangri, drei Jahre in Jakarta im Hilton und fünf Jahre im Colombo in Sri Lanka und hab eben dadurch viel mit Asien zu tun gehabt, deshalb ist die asiatische Küche mein Thema, kein Zweifel.
Der Chefs Table lebt laut Wanko vom Miteinander. Vor allem gehe es um gute Zusammenarbeit, nicht etwa um Wettbewerb. Somit bleibt nur zu wünschen, dass der Wiener Chefs Table lange weiter bestehen bleibt und noch viele interessante Eindrücke in der kulinarischen Welt der Genüsse gemacht werden dürfen.