Fabio Ehlers
Mit einer Schaufensterzeitung verabschiedet sich das Café Nil nach 32 Jahren aus dem Gastro-Business. Die Besitzer Luitgard Eisenmeier und Abdel Halim Hassan blicken positiv in die Vergangenheit und Zukunft.
Am 19. Juni gibt das beliebte Café Nil in der Siebensterngasse auf dem eigenen Facebook-Account bekannt, dass es schließt. Spätestens, seitdem die Schaufensterzeitung die Fassade des Lokals tapeziert, dürfte die Schließung nun mittlerweile auch jedem bekannt sein. Das Café war lange der Schauplatz vieler lebhafter Veranstaltungen – die Verabschiedungsfeier des Nil fällt dagegen bedächtig aus.
Das Nil
Das Café Nil zählte zu den beliebtesten und bekanntesten Orten für einen Kaffee im siebten Wiener Bezirk. Das Besondere war dabei der Flair: Seit 1989 wurden hier arabische Hausmannskost und orientalische oder heimische Getränke serviert. Eingerichtet war das Lokal mit importierten ägyptischen und alten Wiener Möbeln. Die Zutaten dafür bezog man fast gänzlich aus biologischem Anbau. Diese Authentizität machte das Café zu einem multikulturellen Treffpunkt zum Austauschen, Feiern oder Entspannen.
Die Gründer
Abdel Halim Hassan und Luitgard Eisenmeiers Idee, ein Café zu gründen, entstand kurz nach dem Treffen des Paares in Hassans Heimat Ägypten. Die Einladung „Bleiben Sie stehen, verweilen Sie, nehmen Sie sich Zeit zum Lesen und Schauen.“ auf den Schaufenstern animiert zum Lesen der bewegten Geschichte des Lokals. Die Zukunft des Nil ist noch ungewiss: Das Interieur ist nach wie vor vollständig und erweckt den Anschein, als ob sich das Nil lediglich in der Sommerpause. Eisenmeier und Hassan sind jedoch zuversichtlich, was die Zukunft und die neuen Besitzer betrifft: Es werde einige Änderungen geben, es gelte aber, sich auf neue Impulse einzulassen.
Café Nil
www.cafenil.at
Siebensterngasse 39, 1070 Wien
01 5266165
