13 Jahre lang eröffnete der Betreiber Dieter Schreiber im Sommer die Bunkerei im Wiener Augarten und mauserte sich zu einem beliebten Treffpunkt; nun ist Schluss. Grund hierfür ist die wachsende Bürokratie und die ausbleibende Hilfe der Stadt Wien.
Dies bestätigt Dieter Schreiber im Interview mit dem Standard. Die in der Gastronomie sinkenden Einnahmen und die Geldstrafen nach Problemen mit den Behörden ließen sich nicht mehr unter einen Hut bringen – Schreiber verlor die Lust. Ursprünglich bekannt gegeben hatte er sein Aus via der Facebook-Seite.
Auf sich allein gestellt
2005 hatte der gebürtige Deutsche den ehemaligen Weltkriegsbunker gepachtet und immer weiter ausgebaut und verfeinert. Bis zu 150 Sitzplätze waren gegen Ende zur Verfügung, die Bunkerei in ganz Wien bekannt. Doch der Bezirk Leopoldstadt ist dem Gastronom zu wenig entgegen gekommen, wie er selbst sagt.
„In den letzten Jahren haben sich die bürokratischen Anforderungen, die gesetzlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in eine Richtung entwickelt, die mir den Spaß an der Sache verdorben hat. Und mit so etwas steht man als Unternehmer dann allein da, und kein Mensch hilft“, erklärt er gegenüber dem Standard.
Hohe Geldstrafen
Auch konkrete Beispiele nennt Schreiber. So gab es Auflagen die besagten, es müssten mindestens vier Stellplätze zur Verfügung stehen. Der Augarten ist aber ein Schutzgebiet, weshalb dies nicht möglich war. Man gab ihm also die Möglichkeit die Plätze einzeln abzulösen – für jeweils 9.200 Euro.
Der Bogen endgültig überspannt war aber bei einem anderen Vorfall. Schreiber wollte umbauen und engagierte eine Baufirma; einer der Arbeiter hatte aber keine gültige Arbeitserlaubnis. Der Betreiber hätte ich sich die Erlaubnis eines jeden Arbeiters zeigen lassen müssen, erklärt er dem Standard* – so musste er 12.500 Euro Strafe zahlen.
Wenig verwunderlich war das alles Dieter Schreiber irgendwann zu viel. Die letzten Jahre bis zur Pension könnte Schreiber in seinen ehemaligen Beruf als Architekt zurückkehren. Für den Bunker wird nebenher ein neuer Betreiber gesucht.
*Anmerkung: In den Facebook-Kommentaren kam ein Hinweis, dass die Aussage mit der zu kontrollierenden Arbeitserlaubnis so nicht stimmen kann, was die Arbeiterkammer auch bestätigte.