Das Team des Berliner Restaurants Horváth – unter der Leitung von Sebastian Frank – hat verkündet, dass ab sofort die Zahlung per Bitcoin eingeführt wurde. Damit ist es weltweit das erste 2-Sterne-Restaurant, bei dem dies möglich ist.
Ist das die Zukunft der Gastronomie?
Das angesehene 2-Sterne-Restaurant Horváth markiert einen bedeutenden Wendepunkt in der Gastronomieszene. Ab sofort akzeptiert es als erstes 2 Sterne-Restaurant weltweit Bitcoin als Zahlungsmittel.
Mit dieser Entscheidung demonstriert das Restaurant, wie man den Gästen ein zeitgemäßes und zukunftsorientiertes Erlebnis bieten kann.
Sternekich Sebastian Frank ist seit 2010 als Küchenchef im Horváth in Berlin-Kreuzberg tätig und hat sich über die Jahre hinweg einen Namen mit seiner emanzipierten Gemüseküche gemacht. Seit 2014 leitet er gemeinsam mit seiner Frau Jeannine Frank das Inhabergeführte Unternehmen als Selbstständiger Co-Geschäftsführer.
Wie kam es dazu?
Zu Bitcoin fand Küchenchef Sebastian Frank Mitte 2020. „Das war eine klassische Situation. Aufgrund der Corona-Pandemie musste das Restaurant schließen und ich begann, in Aktien zu investieren. Ohne viel darüber nachzudenken, fügte ich auch eine Bitcoin-Position zu meinem Depot hinzu.“
Um was es dabei ging, wusste er zu diesem Zeitpunkt kaum. Erst als der Preis abrauschte, er kurz davor war, wieder zu verkaufen, beschloss er, sich mit Bitcoin zu beschäftigen, bevor er sie abstieß – und fiel ins sogenannte „rabbit hole“, aus dem man nicht als derselbe herausfindet.
Auch ich lebe mit meiner Familie in einem Haus, uns geht es gut. Aber für unseren Lebensstandard müssen beide Vollzeit arbeiten, teilweise über unsere Grenzen gehen.
Sebastian Frank
Bitcoin ist für Sebastian Frank vor allem eins: „Freiheit & Eigenverantwortung“. Seine Auseinandersetzung damit wie unser Geldsystem funktioniert und wo Geld herkommt, brachte die Erkenntnis, nicht weiter ausschließlich auf traditionelle Finanzinstitute vertrauen zu wollen. „Ich habe Podcasts gehört, einen nach dem anderen, Bücher gelesen und dann hat’s mich einfach gepackt. Ich fand Antworten auf Fragen, die ich vorher nie verstanden habe. Etwa, wie es früher möglich war, dass man sich bei meist nur einem Einkommen ein Haus leisten konnte. Heutzutage ist das ja fast gar nicht mehr möglich. Auch ich lebe mit meiner Familie in einem Haus, uns geht es gut. Aber für unseren Lebensstandard müssen beide Vollzeit arbeiten, teilweise über unsere Grenzen gehen.“
Die Beschäftigung mit Bitcoin half ihm, das Geldsystem besser zu verstehen. Kurze Zeit später, entschloss sich der renommierte Küchenchef, all seine Wertpapiere zu verkaufen und steckte alles in Bitcoin. Schließlich kam Frank der Gedanke, Bitcoins nicht nur zu kaufen, sondern auch zu verdienen.
Kryptowährung als Zahlungsmittel
Seitdem ist im Horváth nicht nur die Gemüseküche emanzipiert: Das Restaurant am Paul-Lincke-Ufer in Kreuzberg akzeptiert die Kryptowährung ab sofort als Zahlungsmittel für sein Fine-Dining Erlebnis. Das schien am einfachsten und in gewisser Weise am authentischsten zu sein. Durch einen Podcast erfuhr er von dem Zahlungsdienstleister Lipa, der auf der BTC2023 in Innsbruck Zahlungen für die Gastronomie abwickelte. Nun hat das Horváth Lipa in das Restaurant integriert, sodass man dort mit Bitcoin onchain oder per Lightning bezahlen kann. Sebastian berichtet stolz, dass die ersten Zahlungen bereits abgewickelt wurden.
Ganz nach dem Motto “Sei deine eigene Bank” erhofft sich der Österreicher hierdurch ein nachhaltigeres Geldsystem für seine Mitarbeitenden, welches Bitcoin als Speichermedium für erbrachte Arbeit- und Lebenszeit, in Form einer inflationsgeschützten und dezentralisierten Währung darstellt. besser zu verstehen.
„Der Bitcoin-Weg ist das Ziel!“
Neben seinem Bestreben mit der Kryptowährung eine kaufkraftstarke, neue Zielgruppe zu erreichen, möchte er seinen Teil dazu beitragen, Bitcoin als anerkannte Währung zu etablieren. Denn jeder neu gewonnene Gast im Fine-Dining ist auch ein potenzieller Gast für andere Restaurants.
Zukünftig überlegt Frank auch Sparpläne oder Boni für seine Mitarbeitenden anzubieten, welche in Bitcoin ausgezahlt werden. Ebenso hofft er außerdem, dass Kollegen & Kolleginnen aus der Gastronomie ihm folgen werden und er seine Expertise zur Implementierung und Verwahrung von Bitcoin als Zahlungsmittel mit Ihnen teilen kann, um Bitcoin in den Mainstream zu katapultieren.