Biohof Lechner – Vielfalt und Genuss

Irina Weingartner

Birgit und Thomas Lechner in einem ihrer vielen Obstgärten © Netzwerk Kulinarik/pov.at

Mit viel Engagement haben Petra und Thomas Lechner in den letzten Jahren eine bunte Mischung an 30 verschiedenen Früchten in ihren Obstgärten im Umland von St. Pölten gepflanzt.

Am Hof der Familie Lechner werden seit Generationen landwirtschaftliche Produkte erzeugt. Als Thomas Lechner mit seiner Frau Petra den elterlichen Hof übernehmen sollte, betrieben seine Eltern eine gemischte Landwirtschaft mit Ackerbau und Schweinezucht. Sohn und Schwiegertochter waren außerdem noch berufstätig. Trotzdem haben sie sich dafür entschieden und den Sprung ins kalte Wasser gewagt.

Neues wagen und Neues schaffen

Ein Biohof mit Obstbau im Umland von St. Pölten ist eher die Ausnahme. Als sich Thomas und Petra entschieden hatten, die Landwirtschaft weiterzuführen, wollten sie Neues wagen. Da das Interesse für den Obstbau immer schon groß war, nutzten sie die Chance, als 2003 im Bezirk St. Pölten ein Bio-Birnen Projekt ins Leben gerufen wurde. Der Grundstein für ihren Obsthof war gelegt. Parallel dazu starteten sie außerdem den Versuch Pfirsiche in ihrer Obstanlage zu kultivieren. Bald mussten sie jedoch erkennen, dass die Birnen auf ihren Böden nicht optimal gedeihen konnten und kamen so auf den Apfel. 2018 erweiterten sie den Bestand auf Marillen und Zwetschken. Natürlich hat der Ackerbau auch noch seinen fixen Platz in ihrem Betrieb. Seit 2017 ist dieser vollständig biozertifiziert. Drei Jahre später sind auch noch Hühner auf den Hof gezogen. So wächst das Sortiment stetig und neben dem Obst werden noch Eier, Kürbiskernöl und Gemüse im Hofladen angeboten.

Die Hühner fühlen sich in den Obstgärten richtig wohl und sind gleichzeitig auch fleißige Helfer © Netzwerk Kulinarik/pov.at

Bäume voller bunter Früchte

Wie bunt und vielfältig das Angebot an Früchten am Biohof Lechner ist, sieht man bereits an den vielen verschiedenen bunten Obstgärten. In den letzten zwanzig Jahren haben Petra und Thomas Lechner eine bunte Mischung an über 30 verschiedenen Obstsorten ausgepflanzt. Darunter Äpfel, Pfirsiche, Marillen und Zwetschken. Welche Vielfalt in einer einzigen Sorte steckt, zeigt sich etwa bei den Zwetschken. Die erste Sorte wird bereits Mitte Juli geerntet. Die Sorte Katinka überzeugt mit einer zarten Säure und süßem Fruchtfleisch. Wie unterschiedlich die einzelnen Sorten sind, überrascht die Kunden immer wieder und jede:r findet den ganz persönlichen Liebling. Schließlich hängt es ja auch davon ab, was daraus entstehen soll. Immerhin hat jede auch ihre besonderen Stärken, ob für Kuchen, Röster, Knödel oder auch zum Dörren. Durch diese Sortenvielfalt werden die Zwetschken über einen Zeitraum von sechs bis acht Wochen geerntet.

Petra Lechner – Biobäuerin mit Leib und Seele in ihrem Hofladen © Netzwerk Kulinarik/pov.at

Biodiversität als gelebte Realität

Leben von und mit der Natur hat auf dem Obsthof der Familie Lechner Tradition. Dass die Bewirtschaftung der Böden nach den Richtlinien des Biolandbaus erfolgen würde, war für Petra und Thomas von Anfang an klar. Die Umstellung dauerte natürlich und die biologische Bearbeitung ist viel arbeitsintensiver. Aber die Lechners wollten gesundes Obst produzieren, dass direkt vom Baum genossen werden kann. Besonders stolz sind die beiden außerdem darauf, dass man in den Obstgärten neben den vielen verschiedenen Früchten auch bunte Sommerblumen entdeckt und manchmal eine Eidechse, zahlreiche Vögel oder einen Igel. Denn erst dann ist Biodiversität nicht mehr nur ein Schlagwort, sondern gelebte Realität.

Bioobsthof Lechner
Knetzersdorf 6
3384 Gr. Sierning

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