- Umfrage bestätigt „Bierland Österreich“: 92 % der Frauen (und 94 % der Männer) sagen: Ja!
- In Österreich gibt’s immer mehr Brauereien
- Biermatch: Österreich 1 : 0 Deutschland
- Brauer fordern: „Mehr Genuss, Freude und Freiheit, weniger Verbote und Schikanen in unserem Land!“
Die Österreicherinnen und Österreicher lieben ihr Bier: 2015 konnte die heimische Brauwirtschaft mit einem Gesamtausstoß von rund 9,29 Mio. Hektoliter (hl) zulegen (+0,6%). Während der Export um 1,2 % zurückging, wurde im Inland mit rund 8,56 Mio. Hektoliter ein Plus von 0,8 % gebraut. Nicht nur der starke Pro-Kopf-Verbrauch von 105 Litern pro Jahr belegt die Bierlust der Österreicher. Laut aktueller Meinungsumfrage vom Februar 2016 machen vor allem die ausgezeichnete Produktqualität, die lange Tradition, die enorme Vielfalt und das zunehmende Interesse an neuen Sorten Österreich zu einem absoluten Bierland. Gefährdet sehen Österreichs Brauer Lebensfreude und Freiheit hingegen durch immer mehr Verbote, Vorschriften und bürokratische Regulierungswut.
Einem echten Bierland würdig, ist Österreich auch im europäischen Vergleich stark: Während etwa in Deutschland der Bierkonsum rückläufig ist (-0,7 %), freuen sich die heimischen Brauer über einen Zuwachs. Verbandsobmann Sigi Menz: „Beim Bier-Genuss steht es 1:0 für Österreich. Dieses Ergebnis würde ich mir auch für die Fußball-EM 2016 wünschen, falls wir aufeinandertreffen.“
Tatsächlich ist Europa nicht nur im Fußball- sondern auch im Bierfieber: Einer Studie der Brewers of Europe zufolge sind seit 2013 in der EU rund 900 neue Brauereien gegründet worden. Und auch in Österreich ist die Anzahl an Brauereien von 198 (2014) auf 214 gestiegen. Im Schnitt gibt jeder EU-Bürger etwa € 200 pro Jahr für den bierigen Genuss aus; von der Landwirtschaft bis zur Gastronomie sind in Europa 2,3 Mio. Jobs mit Bier verbunden.
„Jeder Job in einer Brauerei generiert im europäischen Schnitt 17 weitere Arbeitsplätze – zwei in der Landwirtschaft, zwei im Handel und 13 in der Gastronomie“, erläutert die Geschäftsführerin des Brauereiverbandes, Jutta Kaufmann-Kerschbaum.
Lager/Märzen sind Sorten-Spitzenreiter – alkoholfreies Bier und Spezialbier im Aufwind
Wie bereits im Vorjahr wurde auch 2015 Lager-/Märzenbier am häufigsten getrunken. Mit rund 5,37 Mio. hl blieb das Volumen praktisch unverändert (+0,03 %); 63 % Marktanteil bedeuten Platz 1 unter den Biersorten. Zulegen auf rund 220.000 hl konnten alkoholfreies Bier (inkl. AF-Radler; +22,7 %) sowie Spezialbier auf etwa 311.000 hl (+5,9 %). Steigerungen verzeichneten auch sonstiges Vollbier (+1,2 %; gesamt rd. 1,31 Mio. hl), Weizen (+0,8 %; rd. 117.000 hl) sowie Pils (+0,6 %; rd. 272.000 hl.). Rückgänge gab es beim Leichtbier (auf rd. 9.800 hl; -26,1 %), beim Bockbier (rd. 19.500 hl; -4,5 %), beim Schankbier (rd. 393.000 hl; -1,4 %;), beim alkoholfreien Weizenbier (rd. 25.000 hl; -0,8 %) sowie beim Radler mit Alkohol (rd. 510.000 hl; -0,1 %).
Flaschenbier führt Beliebtheitsskala erneut an
Wie bereits 2014 erwies sich auch vergangenes Jahr die 0,5 l-Glasflasche (Mehrweg und Einweg) als beliebtestes Gebinde der Österreicher. Sie erreichte einen Marktanteil von etwa 43,8 % oder 3,74 Mio. hl. Die 0,33 l-Flasche liegt bei 9,3 % Marktanteil bzw. 822.000 hl.
Mehrweggebinde konnten 2015 ein leichtes Plus verzeichnen. Die „Null-Fünfer“ erreichte eine Absatzsteigerung von 0,5 % (auf insgesamt 3,69 Mio. hl), die 0,33 l-MW-Flasche kam auf einen Zuwachs von 1,4 %. Der gesamte MW-Anteil betrug 2015 rund 69 %. Etwas weniger getrunken (-1,2 %) wurde Bier vom Fass. Nach wie vor wurden 2015 allerdings beachtliche 1,9 Mio. hl gezapft, das entspricht nicht weniger als 380 Millionen Krügerl Bier.
Aktuelle Umfrage: Neugier auf Bier nimmt zu, Interesse verdoppelt
„Wir haben letztes Jahr die Marke ‚Bierland Österreich‘ ins Leben gerufen – und damit einen Nerv getroffen“, erläutert Kaufmann-Kerschbaum. Das bestätigt eine aktuelle Meinungsumfrage zum Thema Bier. Für 94 % der befragten Männer bzw. für 92 % der befragten Frauen ist Österreich ein ausgesprochenes Bierland. Ausschlaggebend dafür sind die lange Tradition der österreichischen Brauereien (99 % Zustimmung), die hohe Qualität (98 %), die große Anzahl an Brauereien (95 %) sowie die enorme Sorten- und Geschmacksvielfalt (90 %). Besonders bemerkenswert: In den letzten fünf Jahren hat sich im Vergleich zur letzten Befragung aus 2011 das Interesse an neuen Biersorten fast verdoppelt. Jede zweite Frau (exakt 50 %) und mehr als jeder zweite Mann (57 %) gaben an, gerne neue Biersorten zu probieren. „Die Österreicher haben Lust auf Neues und werden experimentierfreudiger – die Bierlust ist hoch wie nie, die Bier-Neugier hat zugenommen.
Das freut uns besonders, denn einer unserer Schwerpunkte ist seit Jahren, den Österreichern die Vielfalt und die hohe Qualität der österreichischen Braukunst mit all ihren gastronomischen und kulinarischen Facetten näherzubringen“, so Kaufmann-Kerschbaum. 94 % der Frauen und 96 % der Männer sind (sehr) zufrieden mit dem heimischen Angebot. Auch hier konnten die Werte von 2011 nochmals gesteigert werden.
Überregulierung lässt Brauer schäumen
Scharf kritisiert der Brauereiverband die bürokratischen Belastungen für die österreichischen Gastwirte. Menz: „Die Verbote, Verordnungen und Schikanen bringen das Bierfass langsam aber sicher zum Überlaufen. Staatliche Überregulierungen prasseln wie im Sekundentakt auf die Gastronomie ein. In Summe machen laufende bürokratische Gebote, notwendige bauliche Veränderungen infolge des Rauchergesetzes, viel zu hohe Steuern, Allergenkennzeichnungen und Registrierkassenpflicht den Wirten das Geschäft zu einem regelrechten Hürdenlauf. Die Gasthäuser und kleinen Beisln sind Teil unserer Alltagskultur und Lebensart. Mit ihnen stirbt ein Teil unseres gesellschaftlichen Lebens. Die Regulierungswut muss endlich aufhören. Wir brauchen in diesem Land mehr Kultur, mehr Lebensfreude, mehr Freiheit. Und weniger Verbote, Schikanen und Bürokratie.“
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