Wien (Culinarius) Der Name Bründlmayer gilt heute in der Weinwelt als Synonym für beständige Spitzenqualität: „Nahezu jeder Wein, vom leichtesten Grünen Veltliner über den Rotwein bis hin zum Sekt hat das Potential, Jahrgangsbester seiner Kategorie zu sein“, schreibt Peter Moser im „Falstaff Weinguide“.
Fährt der Besucher mit dem Auto von Krems an der Donau nach Langenlois, so öffnet sich ihm bald der Blick in das untere Kamptal, welches im Norden von einem berühmten Weinberg eindrucksvoll begrenzt wird – dem mystischen Heiligenstein: Geologen schätzen den Heiligenstein wegen der ca. 250 Millionen Jahre alten Gesteinsformationen. Der Sandstein aus dem Perm birgt in seinen verworfenen Schichten wertvolle Zeugnisse des späten Erdaltertums. Die vielschichtigen Ablagerungen, aus Schotter, Löss, kristallinen Gesteinsbrocken mit vulkanischen Elementen und Einschlüssen pflanzlicher Herkunft gelten dem Winzer als wahrhafter Garant für komplexe Rieslinge.
„Unser Schatz, unser Reichtum sind unsere Weingärten. Selbst wenn ich zu Hause bin, richtet sich der Blick immer nach draußen“, meint Willi Bründlmayer: Im Weinberg ist man nachhaltig um ein stabiles, ökologisches Gleichgewicht bemüht. Herbizide und Kunstdünger werden abgelehnt. Konsequente Boden- und Laubarbeit sind ebenso fester Bestandteil im Repertoire, wie kontinuierliche Selektion mit besonderer Rücksicht auf genetische Vielfalt, Widerstandskraft und Standortanpassung. Ein beachtlicher Teil der Rebanlagen ist mittlerweile in Lyra-Erziehung angelegt. Hier werden die jungen Triebe über dem Stamm so geteilt, dass sie sich wie sonnenanbetende Arme in Y- Form zum Himmel strecken. Dadurch wird die belichtete und belüftete Blattoberfläche im Verhältnis zum Stock erhöht und mehr Energie fließt in die Früchte ein. In der heißesten Zeit, wenn die Sonne hoch am Himmel steht, beschattet das Laubdach die durch Sonnenbrand gefährdeten Trauben.
Gleich am östlichen Hangfuß des Heiligensteins liegt der „Kammerner Lamm“. Dieser sanft geneigte, tiefgründige, sandige Lehmboden, der vom Erosionsmaterial der höheren Riesling Terrassen durchsetzt ist, liefert die Basis für hochreife würzige Grüner Veltliner Trauben. Der Bründlmayer Lamm zählt zu den Ikonen der heimischen Weinszene, nachdem es ihm mehr als einmal gelungen war, in internationalen Blindverkostungen auch die berühmtesten Chardonnays der Welt leicht blass aussehen zu lassen. Gemeinsam mit der Lage Zöbinger Heiligenstein erreichte die Riede Lamm den bisher höchsten Bekanntheitsgrad und bildet die internationale Speerspitze des Kamptaler Weinbaus.
Der Langenloiser Käferberg mit seiner markanten, an eine Traube erinnernden Plastik des Künstlers Heimo Zobernig, erhebt sich als zweiter „Torwächter“ zum Kamptal gerade gegenüber dem Zöbinger Heiligenstein. Der typische Urgestein-Verwitterungsboden aus Glimmerschiefer wird hier von einer dünnen lehmigen Schicht aus Meeresablagerungen Kalk und Sand bedeckt. Ideal für mächtige ausdrucksstarke Grüne Veltliner und gleich nebenan für elegante Blauburgunder.
Als Spezialitäten des Hauses gelten die Schaumweine nach traditioneller Methode: „Bründlmayer Brut“, ein handgerüttelter Sekt aus Chardonnay, Blau-, Grau- und Weißburgunder (nach Stuart Pigotts „Best Sekt Guide“ „vielleicht der beste Sekt im deutschsprachigen Raum“), sowie der charmante „Bründlmayer Brut Rosé“ und der besonders trockene, finessenreiche „Bründlmayer Extra Brut“.
Alle Weine können im Heurigenhof Bründlmayer, einem historischen Renaissancebau mit idyllischem Innenhof und einem heimeligen Kaminzimmer auch glasweise getrunken werden. Ein hervorragendes Speisenangebot macht den Besuch zu einem kulinarischen Erlebnis.
Fotocredit: Bründlmayer