Im Interview mit Gastro News erzählt der junge Barkeeper Bejamin Ebenbauer von seinen Lieblingsdrinks, weshalb er nach seiner Auszeichnung als bester Barkeeper Österreichs 2021 bei World Class anderen Talenten nach ihm Platz bieten möchte und warum er eigentlich bis vor wenigen Jahren nichts mit der Gastronomie am Hut hatte.
Er ist wahrscheinlich der gefragteste Barkeeper des Landes: Benjamin Ebenbauer, ausgezeichnet als „Bartender of the Year Austria 2021“ von World Class, serviert derzeit in zwei Josef-Bars Wiens als Head-Bartender Cocktails, Longdrinks und weitere ausgefallene Erfrischungen. Gastro News traf den 29-Jährigen zum exklusiven Gespräch!
Gastro News: Benjamin, wie kam es dazu, dass du heute bei der Josef Highball Bar Getränke mixt und bei der World Class Global Finals dieses Jahr angetreten bist?
Benjamin Ebenbauer: Ich habe per se keine Gastro-Ausbildung, bin also Quereinsteiger. Mein Bruder hatte lange eine hohe Affinität zu Cocktails und Bars. Das hat mich auf die Idee gebracht, so etwas vielleicht selbst einmal auszuprobieren. Bei dem Besuch einer Barschule habe ich viele Mentoren kennen und schätzen gelernt. Nach einigen ersten Stationen wie z.B. dem Klyo am Donaukanal, wo ich dem dortigen Barchef über die Schulter schauen und schließlich 1 ½ Jahre Barchef sein durfte, habe ich schlussendlich den Weg zur Josef Highball Bar gefunden.
Gastro News: Und was reizt dich an deiner Arbeit am meisten?
Ebenbauer: Was Cocktails angeht, finde ich die Kreativität und die Geschmäcker, die man sprichwörtlich in die Getränke mischt, am interessantesten. Ich habe vor meiner Gastro-Zeit im Labor an der Universität gearbeitet, wo mir oft der persönliche Kontakt zu Menschen gefehlt hat. Das ist bei meinem jetzigen Job ganz anders. Kein Tag ähnelt dem nächsten. Das Motto „der Gast sollte glücklicher wieder gehen, als er gekommen ist“, steht bei mir an oberster Stelle.
Gastro News: Was sind deine Lieblingsdrinks – sowohl zum Mixen als auch zum selbst Trinken?
Ebenbauer: Einen klaren Favoriten habe ich da nicht unbedingt. Ein Drink auf unserer Karte, der mir sehr zusagt ist der „Black Opium“. Was die Klassiker angeht, bin ich eher Rum- und Whisky-Fan, Daiquiris dürfen es aber auch hin und wieder sein. Was Favoriten angeht, bin ich also breit aufgestellt. Ein Bestseller bei uns ist zum Beispiel auch der Coco Mademoiselle, ein Vodka Sour mit Ingwer, Limonade und Vanille. Abgerundet wird der Drink durch ein Chanel-Parfüm, bei dem wir die Aroma-Struktur umgebaut haben. Allgemein feilen wir momentan an einigen Drink-Kreationen mit Parfüms.
Gastro News: Wie sieht es mit der Zukunft aus? Wirst du noch einmal bei der World Class im nächsten Jahr antreten?
Ebenbauer: Direkt antreten werde ich nächstes Jahr vermutlich nicht. Der Platz soll auch für andere Barkeeper-Talente nach mir freigemacht werden. Prinzipiell bin ich aber für Wettbewerbe im Allgemeinen offen. Natürlich würde ich nächstes Jahr noch einmal antreten wollen, doch nur aus dem Grund, dass dieses Jahr alles online und ohne Live-Publikum stattfinden musste. Auch für das Networken in der Szene ist eine Online-Veranstaltung eher unvorteilhaft.
Gastro News: Danke für das Gespräch!