„Essen, was wir retten wollen!“ Mehrere bedrohte heimische Produkte werden in Slow Food Arche des Geschmacks aufgenommen.
Wien (OTS) – Die Sorten- und Artenvielfalt schwindet dramatisch. In den vergangenen 100 Jahren haben wir weltweit etwa 75 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Vielfalt verloren. Auch kleine handwerkliche Lebensmittel-Verarbeiter müssen weichen. Slow Food engagiert sich für die Erhaltung und Verbreitung der vielfältigen traditionellen heimischen Lebensmittel und den Schutz der Biodiversität. In der “Arche des Geschmacks”, einem Projekt der Slow Food Stiftung für Biologische Vielfalt, werden fast vergessene traditionelle und vom Aussterben bedrohte Pflanzenarten und Nutztierrassen wiederentdeckt und weltweit dokumentiert. Einige von ihnen werden als sogenannte “Presidi” (ital. für Schutzräume) unter dem Motto „Essen, was wir retten wollen“besonders gefördert. Sie werden in einer Kooperation von kleinbäuerlichen ProduzentInnen, handwerklichen Verarbeitungsbetrieben und der Gastronomie und durch Aufbau einer breiten Verarbeitungs- und Wertschöpfungskette einem breiteren Publikum zugänglich gemacht. Derzeit gibt es weltweit über 400 Presidi, 4 davon in Österreich, jetzt werden es mehr:
Im Rahmen der PK werden Österreichs neue Presidi präsentiert und verkostet:
- Das Waldviertler Blondvieh, eine alte, extensive Rinderrasse keltischen Ursprungs mit stark marmoriertem und intensiv-würzigem Fleisch. Es musste dem allgegenwärtigen Fleckvieh weichen.
- Das feinwürzige Waldstaudekorn (Johannisroggen), das von Demeter-Betriebe kultiviert wird. 3 Meter hohe Halme, kleine Körner aber mit enormen Vitalstoffgehalt.
- In die Arche des Geschmacks werden – rechtzeitig zu Beginn der Kirschenernte – die burgenländischen Leithaberger-Edelkirschen aufgenommen. Herzhaft saftig aber durch die Mechanisierung in den Weingärten zunehmend bedroht.
Für seine Aktivitäten zum Schutz dieser Kleinode hat Slow Food Wien nun Rückenwind von der Brauerei Stiegl erhalten, die als neuer Sponsor und Kooperationspartner auftritt und das Arche-Getreide vermälzt und bereits erste Biere damit braut.
Am Podium:
Barbara van Melle, Slow Food Wien
Leo Fegerl, Züchter Waldviertler Blondvieh
Martin Allram, Waldstaudekorn-Pionier
Rosemarie Strohmayer, Leithaberger Edelkirschen-Produzentin Christian Pöpperl, Chef-Braumeister Stiegl
Moderation: Jürgen Schmücking
DO, 16. Juni 2016, 10:00 Uhr, Casinos Austria (Kärntner Str. 41, 1010 Wien)
Über Slow Food:
Slow Food ist eine globales Netzwerk und umfasst rund eine Million Menschen in 160 Ländern, die sich aus Überzeugung für „gutes, sauberes, faires“ Essen einsetzen. Die Organisation wurde im Juli 1986 von Carlo Petrini in Bra gegründet. Dort wurde auch die weltweit erste Universität der gastronomischen Wissenschaften ins Leben gerufen. Slow Food setzt sich global für gefährdete Lebensmittel, Kulturpflanzensorten und Nutztierrassen ein, die durch die fortschreitende Globalisierung des Handels und Industrialisierung der Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion gefährdet sind.
www.fondazioneslowfood.com
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