In einem mongolischen Grill-Restaurant in Rhauderfehn ist Aufessen seit kurzem Pflicht und wer sich nicht daran hält, wird vom Betreiber zur Kassa gebeten. Ums liebe Geld, geht es dabei aber nicht.
Der Kampf gegen das Problem Lebensmittelverschwendung ist heute wichtiger denn je. Ob privat, als gemeinnütziger Verein oder Gastronomin und Gastronom gleichermaßen. Aber wie weit darf man dabei gehen und wann ist die Grenze zum Übermut endgültig erreicht? Diese Frage kann auf ein erst kürzlich öffentlich gemachtes Beispiel zurückgeführt werden, das ein Lokal ins Rampenlicht rückt, in dem die Gäste zur Kassa gebeten werden, sollte sich am Ende der Mahlzeit noch Essen auf den Tellern und in den Schalen befinden. Ein ungewöhnlicher Versuch der Wegwerfkultur die Stirn zu bieten. Und das auf Kosten der Gäste, obwohl das Geld dabei nur nebensächlich ist.
Zehn Euro für die Tellerreste
Worum geht es eigentlich genau? Im niedersächsischen Restaurant Fang, das von Zi Ye betrieben wird, wird der Kampf gegen Lebensmittelverschwendung auf ein neues Level gehoben. Immerhin werden dort laut Berichten monatlich Nahrungsmittel im Wert von 3.000 Euro weggeschmissen. Damit ist nun Schluss. Denn die Gäste werden am „all you can eat“ -Buffet für ihre Gier zur Kassa gebeten. Im Restaurant Fang gilt: Wer nicht aufisst muss ein Bußgeld in Höhe von zehn Euro zahlen! Überrascht werden die Gäste mit dieser durchaus ungewöhnlichen Erziehungsmaßnahme aber nicht, diverse Schilder und Aufkleber im Lokal weisen auf die Aktion des Restaurantbetreibers hin. Ye geht es dabei aber keineswegs ums liebe Geld wie er im Gespräch mit NDR sagt, sondern darum ein Umdenken bei den Gästen zu bewirken.
Erste Stimmen aus dem Netz
Auf der Facebook-Seite des Lokals wurde die Aktion am 5. Februar als Beitrag veröffentlicht und die Reaktionen der Userinnen und User ließen nicht lange auf sich warten. Entgegen aller Erwartungen fallen diese aber überwiegend positiv aus. So ist unter anderem zu lesen: „Super Idee. Man kann ja nach nehmen und muss keine Berge auf den Teller füllen.“ Oder: „Finde ich vollkommen okay, man muss nix auf dem Teller stapeln und dann später doch zurück gehen lassen, man kann auch mehrmals kleine Portionen holen gehen. Wer zu gierig ist soll ruhig zahlen.“ Und: „Richtig so…die Gier einiger Leute ist unfassbar…und wenn ich was probieren möchte, nehm ich dementsprechend.“ Die Aktion stößt auf Verständnis, wie vor Ort im Lokal damit umgegangen wird, ist freilich ein ganz anderes Thema.
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