Wien (Culinarius) Bereits zum 5. Mal findet in diesem Jahr vom 29.09.-05.10.2014 das Schneckenfestival in ausgewählten Restaurants Österreichs statt. Veranstalter Andreas Gugumuck von der Wiener Schnecke hat uns in einem Interview einige Hintergründe zum Schneckenfestival erläutert.
Die Idee, ein bundesweites Schneckenfestival zu veranstalten, bekam Andreas Gugumuck in einem Gespräch mit Niki Kulmer von der Kuchlmasterei, der bereits in den 70er Jahren in Wien Schneckenfestivals veranstaltete. Doch die Wurzeln des Schneckenfestivals liegen eigentlich noch tiefer. In Frankreich oder Italien beispielsweise, sind Schneckenfeste seit vielen Jahren Tradition. „Als ich 2010 das erste Schneckenfestival veranstaltete, haben direkt mehr als 60 Haubenlokale teilgenommen. Das war ein ganz schöner Aufwand das zu koordinieren“, sagt Andreas Gugumuck. Das Interesse, Schnecken in Österreich populärer zu machen, ist also da.
In den letzten Jahren war das Schneckenfestival hauptsächlich auf das kulinarische Erbe Österreichs ausgerichtet und dem Ziel die Tradition wieder aufleben zu lassen. Mit dem Motto „vom slow food zum future food“ wird in diesem Jahr das Festival erstmals in die Zukunft ausgerichtet sein. „Die Schnecke ist nicht nur gesund, der Verzehr ist auch sehr viel ethischer und nachhaltiger als der von Fleisch“ sagt Andreas Gugumuck. Die Schnecke bietet einen hohen Gehalt an Selen, Jod, Eisen und Zink und liefert somit eine gesunde Nahrungsgrundlage für den Menschen. Der Futtermitteleinsatz bei der Schnecke ist sehr viel geringer als beispielsweise der beim Rind und somit ist die Produktion sehr viel nachhaltiger.
Das Festival findet österreichweit in ausgewählten Restaurants statt, regionale Unterschiede in der Zubereitung könne er aber nicht feststellen, sagt der Schnecken-Spezialist. „Es ist alles ein bisschen bunt gemischt“, sagt er. Auf der Speisekarte stehen z.B. offene Estragon Ravioli vom Hokkaido Kürbis und der Wiener Schnecke oder Wiener Schnecken mit Knoblauch, Petersilien und Zitronenbutter. Viele teilnehmende Restaurants finden sie hier.
Andreas Gugumuck glaubt fest daran, dass die Popularität der Schnecke als Nahrungsmittel auch weiterhin zunehmen wird. „Das kann man vor allem an dem Interesse der Besucher unserer Schneckenfarm sehen. Egal ob Schulkinder oder Pensionisten, meist hat nur ein Bruchteil der Besucher Erfahrungen mit Schnecken gemacht, aber alle sind durchweg begeistert.“ Besonders wenn die Schnecken auf dem Genussfestival angeboten werden, kann man sehen, dass zunächst eine Hemmschwelle vorhanden sei, Schnecken zu kosten, doch wenn einer erstmal angefangen habe, dann stünden die Leute Schlange, sagt er. Um genau diese Hemmschwelle abzubauen, sei das Schneckenfestival eine tolle Idee. „Wenn Schnecken erstmal auf der Karte stehen und vom Service empfohlen werden, dann bestellen die Gäste sie auch“, so sagt Andreas Gugumuck. Zunehmend entdecken auch Ernährungswissenschaftler die Schnecke als sehr gesundes Nahrungsmittel und so kann man hoffen, dass Schnecken bald einen zunehmenden Stellenwert in der österreichischen Küche haben werden.
Falls Sie auch noch nicht auf den Geschmack der Schnecke gekommen sind, besuchen Sie doch eine Verkostung, organisiert von der Wiener Schnecke, am 10.Oktober von 16 bis 19 Uhr im Merkur am Hohen Markt. Auch die Schneckenfarm von Andreas Gugumuck in Oberlaa ist immer einen Besuch wert um das „slow food“ zu testen.
Fotocredit: Vincent Zinter