Wien (Culinarius) – Dass sich entlang der U6 Stationen in Wien allerlei Drogen kaufen lassen, ist bereits bekannt. Vor allem im siebten Bezirk rund um die Lerchenfelder Straße und dem Josef-Strauß-Park werden die Beschwerden über Drogendealer immer lauter. So hat auch der Szenegastronom Andreas Flatscher, der in dieser Gegend das Steaklokal „Flatschers“ und das französisch angehauchte „Flatschers Bistrot“ betreibt, am gestrigen Tag in einer E-Mail an diverse Medien seinem Ärger Luft gemacht. Der Drogenhandel habe eine neue Größenordnung erreicht, dessen Ausmaß unzumutbar geworden sei. „Die Dealer, mit vorrangig afrikanischem Migrationshintergrund, treten in großen Gruppen geradezu hordenartig auf und sprechen Personen jeden Alters und Geschlechts an, um ihnen Drogen anzubieten“, so der Wortlaut in der E-Mail.
Im Gespräch mit Gastronews Wien wird sein Verdruss deutlich: „Es macht einfach kein gutes Bild, wenn der Gast zu Fuß von der U-Bahn Station zu meinen Lokalen laufen und sie ständig von der Seite angesprochen werden.“ Andreas Flatscher fordert deshalb verstärkte Polizeipräsenz, um die Dealer wieder zu vertreiben. Auch ihm selbst und seinen MitarbeiterInnen wurden bereits mehrfach Drogen angeboten. Seine Lokale seien aber noch nicht betroffen, wie Flatscher betont, dem gelte es vorzubeugen.
Der Polizei sind in diesen Fällen jedoch weitestgehend die Hände gebunden, denn mit dem 1. Jänner diesen Jahres ist das neue Suchtmittelgesetz in Kraft getreten: Dieses besagt, dass die Polizei einen Dealer nicht mehr direkt festnehmen darf, ohne vorher einen gewerbsmäßigen Handel mit 400€ Gewinn monatlich nachweisen zu können.
Wie der KURIER berichtet, soll eine neuerliche Gesetzesnovelle im Sommer dafür sorgen, dass das offene Dealen stärker bestraft wird und die Lage sich daraufhin wieder beruhigt. Flatscher’s Aufforderung an die Gesellschaft: „Machen wir das Viertel wieder zu dem, was es einst war – ein Treffpunkt für Junge und Junggebliebene, die das Angebot einer pluralistischen Restaurantszene genießen möchten!“
Fotocredit: Wikimedia