Erst 2017 wagte Milica Rappl den Sprung in die Selbstständigkeit. Mit dem Adlerbräu zum Weinviertel in der Favoritenstraße wollte sie sich eine neue Existenz schaffen. Vergangene Woche wurde bekannt, das Adlerbräu, ehemaliges Gasthaus „Wostry“, ist zahlungsunfähig. Ein Konkurs-Verfahren wurde eingeleitet.
Laut Angaben der Besitzerin soll es schon seit längerer Zeit zu Umsatzeinbußen gekommen sein. Die Großbaustelle um die U1 Verlängerung in der Favoritenstraße sei der Grund für die ausbleibenden Einnahmen.
Entschuldung wird angestrebt
Aufgeben kommt für die Gastronomin nicht in Frage. Trotz Gesamtforderungen von mehr als 120.000,00 € soll das Adlerbräu zum Weinviertel nach Möglichkeit weitergeführt werden. Milica Rappl haftet mit ihrem gesamten Privatvermögen. Ein Sanierungsplan wurde bislang noch nicht vorgebracht. Es ist jedoch davon auszugehen, dass dies die nächsten Wochen passiert und eine Entschuldung angestrebt wird.
Nun heißt es für die bereits bekannten 24 Gläubiger abwarten. Inwieweit ihre ausstehenden Forderungen ans Adlerbräu noch beglichen werden können, ist derzeit unklar. Außerdem bangen insgesamt vier Angestellte um ihren Job.
Konzept zu „gewöhnlich“?
Mit bodenständiger Wiener Hausmannskost wollte das Team rund um Milica Rappl das Klientel im 10. Wiener Gemeindebezirk ins Gasthaus locken. Neben dem täglich wechselnden Mittagsmenü um 8,40 € für eine Tagessuppe + Hauptspeise, gibt es im Adlerbräu eine fixe Speisekarte.
Diese besteht sowohl aus kleinen Speisen, wie Frankfurter Würstel oder Rindsgulasch, als auch aus typisch österreichischen Hauptgerichten. Vom klassischen Wiener Schnitzel – jedoch vom Schwein – bis hin zu vegetarischen Schmankerln, wie Eiernockerl mit Blattsalat ist die Karte umfangreich gestaltet. Die Preise sind erschwinglich, die Speisen-Auswahl könnte aber kreativer sein. Denn die Konkurrenz schläft nicht und der Anteil der Mitbewerber in Wien ist bekanntlich hoch.
Es bleibt zu hoffen, dass das Adlerbräu die Kurve kriegt und Milica Rappl ihren Traum vom Wiener Gasthaus weiter leben darf.
Bei uns erfahren Sie, wie es mit dem Adlerbräu zum Weinviertel weiter geht.
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