Wien (TP/OTS) – Österreichs Gastronomen haben seit dem Jahre 2010 an die hundert Millionen Euro in Rauchertrennungen investiert. Diese baulichen Massnahmen dienen in erster Linie dem Schutz der Nichtraucher, die rauchfrei essen und trinken wollen.
„Dass die Luft in den Lokalen nie besser sein kann als draussen auf der Strasse, ist jedem Laien einsichtig“, argumentiert Schlossquadrat-Gastronom Stefan Gergely. Daher seien Studien fragwürdig, die in einzelnen Lokalen nur die Bereiche für Raucher und Nichtraucher durch Luftmessungen vergleichen. Korrekt wäre es, zu prüfen, ob und wo die Luft drinnen viel schlechter sei als draussen. Gergely: „Dann kommt heraus, was eh jeder weiss, nämlich dass die Luft am Gürtel oder neben der Autobahn viel schlechter ist als beispielsweise am Kahlenberg, und genauso ist es auch in der Gastronomie: Das Wirtshaus am Wiener Gürtel hat zwangsläufig eine schlechtere Luft als das Wirtshaus im Wienerwald“. Schuld daran seien nicht die Raucher, sondern Verkehr, Heizungen und Industrieabgase. Studien, die solche Umstände nicht fair berücksichtigen, seien unseriös.
„Allein im Schlossquadrat haben wir 50.000 Euro für räumliche Trennungen ausgegeben, die laut Tabakgesetz garantieren, dass im Raum für Nichtraucher kein gesundheitsschädlicher Tabakrauch spürbar ist“, argumentiert Gastronom Stefan Gergely, „wir haben daher ein Recht auf Vertrauensschutz und wollen die räumlich getrennten Bereiche für Raucher und Nichtraucher auch in Zukunft betreiben.“
Gergely: „Warum sollen wir, wie von der Ärztekammer gefordert wird, in Zukunft die Raucher aussperren müssen?“ Die Massnahmen zur baulichen Abtrennung von Raucherbereichen als halbherzig hinzustellen, sei unfair. „Was ist halbherzig daran, wenn jemand beide Gruppen, Raucher und Nichtraucher, zufriedenstellen will?“, fragt Gergely. Das oberste Prinzip sei allemal noch das Miteinander.
Der mündige Bürger wird schon jetzt beim Lokaleingang informiert, ob und wo er drinnen rauchen darf oder nicht. Mit dieser Information kann jeder frei entscheiden, ob er reingeht oder woanders hin. Vor diesem Hintergrund komme ein generelles Rauchverbot einer Entmündigung gleich, betont Gergely. Ausserdem sei es der Job der Wirte und Kaffeesieder, den Gästen gutes Essen, Trinken und Unterhaltung zu bieten. Gergely: „Ich bin ein Wirt und kein Gesundheitsapostel“.