Lukas Mraz vom Hauben-Restaurant Mraz & Sohn, gehört zu den talentiertesten Köchen des Landes. Im Interview mit Gastro.News spricht er über die Aktion „Fine Dine for Ukraine“, die Rückkehr zu Kitchen Impossible und verrät, warum demnächst eine Reise zur Universität Harvard ansteht.
Gastro.News: Die Aktion „Fine Dining for Ukraine“ ist gerade in aller Munde. Wie kam es dazu?
Mraz: Ich hatte die Idee, etwas zu machen. Wir können helfen, also sollten wir das auch. Die Planung ist aber das Ergebnis der Ideen aller Mitglieder der Healthy Boy Band. Wir sind ein Dreiergespann und haben gemeinsam darüber nachgedacht, was wir tun können. So ist „Fine Dine for Ukraine“ entstanden.
Gastro.News: Die teilnehmenden Restaurants sind in Wien und in Oberösterreich beheimatet, warum nicht darüber hinaus?
Mraz: Zum einen liegt das natürlich daran, dass wir in Wien sind. Für viele Gastronominnen und Gastronomen außerhalb von Wien und Oberstösterreich ist es schlichtweg zu weit. In Bregenz findet deshalb eine eigene Aktion statt. Außerdem gibt es in Wien bekanntlich genug gute und vor allem motivierte Leute.
Gastro.News: Viele namhafte Betriebe haben sich der Aktion angeschlossen. Alles Freunde von euch?
Mraz: Ja, absolut. Paul Ivic ist beispielsweise ein guter Freund vom Felix und ich habe beim Amador als Schulpraktikant schon meinen Fuß in der Tür gehabt. Man kennt sich eben in der Branche. Aber es sind ja nicht nur große Betriebe, viele kleine dafür sehr coole sind auch dabei. Ins Café Kandl gehen wir alle gerne essen, und auch das Bruder zählt zu unseren Lieblingslokalen in Wien. Wir haben quer durchgefragt, damit wir im Lineup eine gute Mischung haben. Immerhin wollen wir mit der Aktion so viele Leute wie möglich ansprechen.
Wir können helfen, also sollten wir das auch.
Lukas Mraz
Gastro.News: Wisst ihr schon, an welche Organisation gespendet wird?
Mraz: Noch nicht. Wir haben eine WhatsApp-Gruppe mit allen Leuten, die bei der Aktion dabei sind. Wir entscheiden das dann gemeinsam.
Gastro.News: Am Tag vor der Aktion fällt die Sperrstunde für die Gastronomie. Wo trifft man dich zu später Stunde?
Mraz: Daheim mit meiner kleinen Tochter. (lacht)
Gastro.News: Auf welches Restaurant sollte man gerade ein Auge haben?
Mraz: Da fallen mir natürlich gleich mehrere ein. Ich finde die Umar Fischbar in Wien und das Café Kandl super. Das sind meine zwei Lieblingslokale. Und das Reznicek wird bald von zwei Freunden von mir wiedereröffnet. Darauf freue ich mich auch schon sehr.
Gastro.News: Ein Auge sollte man aber bestimmt auch auf das Mraz & Sohn haben, das gerade umgebaut wurde. Wie ist das Feedback der Gäste zum neuen optischen Auftritt des Lokals?
Mraz: Mega. Das Lokal ist gemütlicher geworden. Wärmer. Die Lehmwände schaffen eine ganz eigene Atmosphäre, die uns und unseren Gästen wahnsinnig gut gefällt. Auch die neuen Gäste sind begeistert.
Gastro.News: Und wie läuft das Geschäft?
Mraz: Die Buchungslage bei uns im Restaurant ist hervorragend. Wir sind seit zwei bis drei Jahren täglich voll. Bis auf die bekannten Corona-Ausfälle natürlich. Wir machen freiwillig 2G+, das ist für uns und unsere Gäste ok.
Ich finde Fernsehen ab und zu ganz witzig, bin aber lieber in der Küche. Ich bin eben Koch.
Lukas Mraz
Gastro.News: Wie geht es mit deiner TV-Karriere weiter?
Mraz: Ende März sind wir mit der Healthy Boy Band bei Kitchen Impossible zu sehen. Sonst mache ich aber wenig dahingehend. Ich finde Fernsehen ab und zu ganz witzig, bin aber lieber in der Küche. Ich bin eben Koch. Natürlich wollte ich es einmal ausprobieren und das war auch lustig. Einmal im Jahr reicht mir aber absolut.
Gastro.News: Gibt es neben Kitchen Impossible Projekte für das Jahr 2022, auf die man sich schon freuen darf?
Mraz: Sicher gibt es die. Das dritte Magazin der Healthy Boy Band erscheint im Mai. Wir sind auch als Gastköche im Berliner Restaurant Amber eingeladen. Und wir sind auf der Chefsache in Wien, da kann ich aber gerade nicht sagen, wann das genau sein wird. Das sind alles Projekte, die ich nebenbei mache.
Gastro.News: Langeweile kommt offenbar nicht auf.
Mraz: Nein, das auf keinen Fall. Ich wurde außerdem von der Harvard University als Gastkoch angefragt, um dort ein österreichisches Gericht in der Kantine zu kochen. Das ist natürlich auch cool. Noch sind wir aber dabei einen passenden Termin zu finden. Das wird wohl im April stadtfinden, gemeinsam mit der Healthy Boy Band. Sonst bin ich aber immer hinterm Herd.
Gastro.News: Danke für das Gespräch.
Restaurant Mraz & Sohn
Adresse: Allensteinstraße 59, 1200 Wien
Telefon: +43 1 3304594
Website: Mraz & Sohn