Kolumne: Einfach irre! (Peter Dobcak)

Dominik Köhler

Peter Dobcak, Obmann der Fachgruppe Gastronomie ©Culinarius

Das Ende des Lockdowns für Ungeimpfte unter Beibehaltung der Sperrstunde um 22:00 Uhr, sowie der 2G-Regel, bedeutet für die Gastronomie weiterhin wenig Umsatz und eine weitere gehörige Portion an Frust samt wirtschaftlichem Desaster.

Andere Länder haben längst erkannt, dass Omikron in Wirklichkeit die lang erhoffte 2. Flanke zur Bewältigung der Pandemie ist. Die 1. Flanke ist die Impfung, also jenes Mittel, das die Mehrheit der Menschen immunisiert. Jene Menschen, die sich nicht impfen lassen wollen, stecken sich früher oder später mit der Omikron Variante an und werden so immunisiert. Nachweislich ist Omikron zwar extrem ansteckend, allerdings im Vergleich zu den vorangegangenen Varianten wesentlich milder im Verlauf, was die im Verhältnis zu den Infizierten recht geringen Belegungszahlen der Spitäler beweisen. Man könnte fast sagen, die Natur ist gnädig zu uns und hilft, die Pandemie zu überstehen ohne die Ungeimpften zu tausenden dahinzuraffen. Dass es Opfer gibt, weil diese eben überwiegend nicht geimpft sind, ist traurig, bedauernswert und wäre letztendlich nicht notwendig.

Was machen diese anderen Länder? Sie heben die Beschränkungen auf, ermöglichen so das Zusammenspiel von Natur und Wissenschaft und impfen weiterhin was geht.

Was machen wir? Wir stecken in einer Schleife der Panik, eher schon Hysterie fest. Wir verbreiten die Nachricht quasi jeder einzelnen Infektion mit Hilfe aller zur Verfügung stehenden Medien über das ganze Land und begründen damit die fast schon als drakonisch zu bezeichnenden Einschränkungen. Bis zur Delta-Variante hatten die Maßnahmen wohl ihre Berechtigung, doch bei Omikron können diese inzwischen als überzogen, weil nicht mehr wirklich wirksam, bezeichnet werden. Die Ziffern explodieren trotz aller Auflagen. Der Schaden, den diese Maßnahmen inzwischen auf allen Ebenen verursachen, ist inzwischen größer als der Nutzen. Ich lade ein, mit offenen Augen durch die Stadt zu gehen und sich zu erinnern, was sich noch vor 3 Jahren auf den Straßen abgespielt hat, im Vergleich zu heute.

Nicht nur mir als Unternehmer, sondern vor allem als hoffentlich noch halbwegs klar denkender Bürger, der auch als Interessenvertreter nahezu alle Maßnahmen befürwortet und unterstützt hat, fehlt zunehmend das Verständnis für das wieder einmal so zögerliche Vorgehen der Regierung. Eine österreichweite Impfquote von 85% als Bedingung für das Ende der Einschränkungen zu nennen, ist nicht akzeptabel! Der Gesundheitsminister nimmt damit jene Bürgerinnen und Bürger in Geiselhaft, die sich impfen haben lassen und nun statt der versprochenen Freiheit für die persönliche Entscheidung anderer bestraft werden. Bis diese Quote durch die im Februar beginnende Impfpflicht erreicht wird, vergehen wieder einige Wochen, die weiteren menschlichen und wirtschaftlichen Schaden anrichtet.

Wenn es nach dem Ende der Pandemie darum geht das Land wieder hoch zu bringen, kann ich nur hoffen, dass die Regierung beim Setzen von wirtschaftsfreundlichen Rahmenbedingungen ebenso fleißig sein wird, wie sie während der Pandemie einschränkende Maßnahmen erlassen hat.

Die Wirtschaft und die Menschen in Österreich werden sich von den Folgen der Pandemie  erholen. Das wird wieder einmal dem großartigen Einsatz der Bürgerinnen und Bürger zu verdanken sein. Doch ich weiß jetzt schon, dass sich auch wieder viel zu viele Politiker vor Mikrofonen und Fernsehkameras für ihr hervorragendes Krisenmanagement selbst loben werden…….

Euer
Peter Dobcak