Mit der späten Öffnung der Wiener Gastronomie am 20. Dezember 2021 ist das diesjährige Vorweihnachtsgeschäft verloren. Drei Tage reichen nicht, um die entgangenen Umsätze gutzumachen. Und wer soll das bezahlen?
Fleckerlteppich. Ein Wort, das in den letzten 24 Stunden so oft wie kaum ein anderes in den österreichischen Medien zu lesen war. Und immer bezogen auf den weiteren Umgang mit der Corona-Krise der einzelnen Bundesländer. Denn eine einheitliche Linie gibt es nicht. Die Bundeshauptleute haben die Befugnis, individuelle Maßnahmen zu setzen. Und das tun sie auch. Im Burgenland, Tirol und Vorarlberg öffnet die Gastronomie daher wie ursprünglich angekündigt am Sonntag dem 12. Dezember 2021. Oberösterreich verlängert den Lockdown bis voraussichtlich 17. Dezember. Genau wie die Bundesländer Salzburg, Niederösterreich und Steiermark. Wie es in Kärnten weitergeht, wird noch beschlossen (Nachtrag: die Gastronomie in Kärnten öffnet am 17. Dezember). Und Wien, ja Wien geht erneut einen härteren Weg und lässt die Gastronomiebetriebe der Bundeshauptstadt bis 20. Dezember 2021 geschlossen. (Gastro News berichtete).
Letzte Chance vorbei
Mit dem Beschluss, erst am 20. Dezember öffnen zu dürfen, wurde uns die letzte Chance genommen, ein wenig von dem verlorenen Umsatz wett zu machen. Ich frage mich, wer das bezahlen soll!
Peter Dobcak
„Die Wiener Gastronominnen und Gastronomen haben die strengeren Regeln und Maßnahmen der Stadtregierung während der Pandemie immer mitgetragen und dafür auch deutliche wirtschaftliche Einbußen in Kauf genommen. Aber für die letzte Entscheidung, als Bundesland mit den niedrigsten Inzidenz-Werten, fehlt mir und meinen Kolleginnen und Kollegen jegliches Verständnis. Denn im Gegensatz zum Westen des Landes, haben wir in Wien keine Wintersaison, sondern machen unser Hauptgeschäft in den Wochen vor Weihnachten. Mit dem Beschluss, erst am 20. Dezember öffnen zu dürfen, wurde uns die letzte Chance genommen, ein wenig von dem verlorenen Umsatz wett zu machen. Ich frage mich, wer das bezahlen soll!“, so Peter Dobcak – Fachgruppenobmann der Gastronomie, Wirtschaftskammer Wien.
Späte Öffnung für Wiens Betriebe
Die Wiener Gastronominnen und Gastronomen müssen sich in Geduld üben und weiterhin auf das Geschäft zum Mitnehmen setzen. Dabei geht es um mehr, als den verlorenen Umsatz. Es geht auch um die Zeit mit den Gästen, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den Kolleginnen und Kollegen. Denn gerade in der Vorweihnachtszeit sind Firmenfeiern, Familienfeste und Veranstaltungen im gesetzlich erlaubten Rahmen nicht nur gut fürs Geschäft, sondern auch für die Stimmung, Atmosphäre und den Spirit in Wiens Gastronomiebetrieben.
Gastro News hält Sie wie gewohnt über die weiteren Entwicklungen auf dem Laufenden.