Alex Yang im Interview: Ramen ist nicht gleich Ramen!

Fabio Ehlers

Alex Yang (r.) hat mit seiner Frau Jasmin den ersten Makotoya-Standort in Europa eröffnet. © Sonder Agentur

Ramen Makotoya serviert authentisch japanische Küche, die direkt aus Osaka stammt. Gastro News traf den Jung-Gastronom und Franchise-Besitzer Alexander Zhan-Yang zum Interview!

Alexander Zhan-Yang und seine Frau Jasmin sind die ersten Franchisenehmer des Japan-Restaurants Ramen Makotoya in Europa und besitzen dafür die alleinigen Weitergaberechte. Wie es dazu kam, weshalb Ramen nicht gleich Ramen ist und warum das beliebte Gericht ausgerechnet bei Gästen aus Japan so gut ankommt, erzählt der Jung-Gastronom im Interview mit Gastro News!

Gastro News: Wie beginnt die Geschichte des Restaurant Ramen Motoyka in Österreich?
Alex Yang: Eröffnet haben wir Mitte Februar diesen Jahres, also mitten im harten Lockdown. Damals blieb uns natürlich nur die Möglichkeit, unsere Speisen per Lieferdienst und Abholung anzubieten. Im Jänner hatten wir bereits alle Ressourcen und Mitarbeiter beisammen, Letztere wurden anschließend von japanischen Profi-Köchen ausgebildet. Mit der Verkündung, dass ab 8. Februar Neueröffnungen hierzulande wieder möglich seien, haben wir auf dieses Datum hingearbeitet. Natürlich ging der Lockdown aber länger; wir haben uns die Chance aber nicht nehmen lassen und die Eröffnung einfach durchgezogen.

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Gastro News: Wie sieht es mit der Speisekarte aus? Gibt es bereits Bestseller?
Yang: Wir haben unsere Speisekarte über die Monate laufend angepasst. Gerade vor zwei Wochen gab es die letzte große Änderung bezüglich Design und Inhalt. Meine Frau Jasmin und ich kommen aus dem Marketing und führen detailliert Buch darüber, was wann verkauft wurde, um das Menü laufend anzupassen und Bestseller zu erkennen. Der eindeutige Bestseller von uns sind aber die Rinderknochenbrühe Gyujan, die sich fast doppelt so gut verkauft, wie unser Zweitplatzierter. Gerade dieser Bestseller gilt in Wien auch als ein Alleinstellungsmerkmal: Rinderknochenbrühen wie unsere findet man in der Stadt nämlich kaum bis gar nicht.

Gastro News: Was macht das Gericht Ramen im Makotoya aus?
Yang: In Japan hat jede Präfektur ihre eigenen speziellen Ramen-Varianten. Die meisten klassischen Ramen mit Schweinefleisch, die hier erhältlich sind, stammen ursprünglich aus Tokio. Unser Franchise-Unternehmen kommt aber aus Osaka, wo eine Rinderknochenbrühe als Ramen typisch ist. Die meisten unserer Gerichte sind vom Rezept her komplett unverändert, was natürlich auch gut ist. Dadurch bewahren wir die japanische Authentizität, was viele unserer Gäste – speziell unsere zahlreichen japanischen Kunden – sehr schätzen.

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Gastro News: Wie kamt ihr auf die Idee, in Wien eine Filiale eines japanischen Franchise-Unternehmens zu eröffnen?
Yang: Ramen Makotoya ist ein mittlerweile international operierendes Unternehmen, das allein in Südost-Asien bereits 40 Standorte aufweisen kann. Wir haben die Ehre, der erste Standort im westlichen Raum zu sein. Jasmin und ich haben das erste Mal in Wien Ramen gegessen. Auch davor war ich schon ein riesen Fan von Nudelsuppen im Allgemeinen. Ich bin Chinesischer Herkunft, wo Ramen noch einmal anders, nämlich mit leichteren Suppen und weniger Tiefgang, zubereitet wird. Das japanische Ramen in Wien hat mir besser geschmeckt, als bei meiner Oma, worauf mir die Idee kam, ein eigenes Lokal zu eröffnen. Durch meinen Vater, der in Japan auf Geschäftsreise war, sind wir zufällig auf Ramen Makotoya gestoßen, die zu der Zeit neue Franchise-Partner gesucht haben. 

Gastro News: Was muss bei einem direkten Import japanischer Ramen aus Osaka nach Wien beachtet werden?
Yang: Im Gespräch mit Makotoya haben wir von Anfang an erwähnt, dass das Konzept an den europäischen Markt angepasst werden muss. Das Image von Ramen ist in Japan sehr bodenständig, man isst es schnell und teilweise auch allein. Man kann es als ein etwas gesünderes Fast Food ansehen. In Wien hatte sich aber bereits ein Image rund um Ramen als „Social Food“ etabliert. Dem Image von Ramen als Fast Food mussten wir also entgegenwirken und es der Wiener Gastro-Landschaft anpassen.

Gastro News: Was genau musste für den Europäischen Markt angepasst werden?
Yang: Da Ramen in Japan unglaublich vielfältig ist – es gibt über 30 verschiedene Sorten – haben wir uns entschlossen, die einfachen Ramen-Nudeln als Basis zu nehmen und die jeweiligen Toppings als „Bausteine“ frei nach Wahl anzubieten. Dadurch halten wir die Speisekarte sehr klein und die Auswahl und Gestaltungsmöglichkeiten gleichzeitig groß. Auch die Vorspeisen wurden als „Tapas“ in Zusammenarbeit mit Japanischen Köchen kreiert. In Japan gibt es außerdem keinen wirklichen Trend in Richtung Veganismus oder Vegetarismus. Auch diesbezüglich mussten wir unsere Speisen anpassen, da die Ramen-Suppe traditionell aus tierischen Komponenten besteht.

Gastro News: Was ist Ihr persönliches Lieblingsgericht aus Ihrem Restaurant?
Yang: Mein Favorit ist das Spicy Tantan, scharfes Schweinefaschiertes mit weißer Rinderknochenbrühe, die übrigens ihre einzigartige Farbe durch unseren speziellen Kochvorgang erhält. Ein weiteres Gericht, was sehr gut ankommt, ist das vegane Japanische Curry, welches wir als erstes Lokal nach Österreich gebracht haben.

Gastro News: Danke für das Gespräch!

Ramen Makotoya
Adresse: Reichsratsstraße 11, 1010 Wien
Website: www.ramen-makotoya.at
Telefon: 01 4028903