Das Fehlen der nach wie vor geschlossenen Gastronomiebetriebe wirkt sich direkt auf das Konsumverhalten der Österreicherinnen und Österreicher aus. Geringere Umsätze und weniger Frequenz sind die Folgen.
Die Samstage vor Weihnachten zählen bekanntlich zu den umsatzstärksten Tagen des ganzen Jahres für den heimischen Handel. Menschenmassen drängen sich Fuß an Fuß durch enge Gänge der Läden und Einkaufszentren. Und das Geld sitzt locker, immerhin steht Weihnachten vor der Tür. Ein Bild wie man es nur zu gut aus den vergangenen Jahren kennt. Wer an den Samstagen vor den Festtagen Besorgungen machen möchte, braucht ein dickes Fell und viel Geduld in den meterlangen Schlangen vor den Kassenstationen. Nicht so im Corona-Jahr 2020.
Keine Gastro, keine Umsätze
Der Ansturm auf die Läden und Einkaufsstraßen am zweiten Einkaufssamstag vor Weihnachten blieb weitgehend aus. Der Handelsverband spricht von moderaten Umsätzen. Grund ist die, nach wie vor geschlossenen Gastronomie im Land. Diese sorgt in der Regel als Frequenzbringer für längere Einkäufe und eine gesteigerte Verweildauer im Einzelhandel oder in den großen Shoppingzentren. Fehlt die Gastronomie, wird der Einkauf zielgerichtet und schneller ausgeführt.
Auch Zulieferer sind betroffen
Für viele Lebensmittel- und Elektrogroßhändler sowie Zulieferer von Gastronomie und Hotellerie ist der Wegfall des Weihnachtsgeschäfts eine wirtschaftliche Katastrophe. Der Handelsverband appelliert daher an die Bundesregierung, das angekündigte Umsatzersatz-Modell für indirekt vom Lockdown betroffene Unternehmen rasch auf den Boden zu bringen. Immerhin stehen mehr als 190.000 Jobs im österreichischen Großhandel auf dem Spiel.