Der Kühlschrank ist voll und außerdem sollte in Krisenzeiten sowieso gespart werden. Dies sind wohl die häufigsten Gründe, wieso der von vielen Restaurants angebotene Lieferservice nicht so genützt wird, wie das die Betreiber gerne hätten. Mjam-Geschäftsführer Artur Schreiber beschreibt die Lage als dramatisch.
Den Österreichern scheint es wohl nicht danach zu sein, online zu bestellen, obwohl die Restaurants geschlossen sind. Auch das Homeoffice führt dazu, dass viele nun mehr Zeit zum Kochen zu Hause haben und es dem Lieferservice vorziehen. Eine Entwicklung, die für Lieferservice und Gastronomen verheerend ist.
Falsche Vermutungen
„Es sei auf keinen Fall so, dass die Bestellungen durch die Decke gehen, wie man es vielleicht vermuten würde“, so Schreiber in einem APA Interview. Wie viele Restaurants momentan noch mit Mjam kooperieren sei schwer zu beantworten, da jedes Restaurant Tag für Tag seine Lage neu bewerten würde. Ein Grund, warum man von einem Anstieg ausgegangen ist, ist weil das in Italien der Fall war. Binnen kürzester Zeit sind die Telefone der Restaurants heiß gelaufen. Wieso dieser Anstieg in Österreich nicht zu verzeichnen war, müsste wohl eher ein Soziologe beantworten. Uns sind dazu keine Antworten bekannt.
Umsatzeinbuße bis zu 80 Prozent
„Jene Restaurants, wo Gäste hauptsächlich im Lokal essen, verzeichnen Umsatzeinbußen von bis zu 80 Prozent.“ Das sei auch nachvollziehbar, die Menschen hätten volle Kühlschränke und essen daheim“, erklärt Schreiber. Für die Restaurants, die jetzt komplett auf Lieferservice umgestellt haben und eventuell noch Fahrer organisiert haben, ist dies eine Katastrophe. Da bleibt nur zu hoffen, dass die Krise nicht allzu lange andauert und mit Hilfe von Förderungen und etwas Einnahmen vom Lieferservice die Zeit gut überstanden werden kann.
An alle Leser appellieren wir im Namen der Gastronomie, die Lieferdienste so gut wie möglich zu unterstützen.