Food Trends 2020: Urban Food

Erdbeeren aus dem Herzen der Stadt © Agricool

(Food Report, Redaktion) Seit gut 25 Jahren erforscht Hanni Rützler Gegenwart und Zukunft unserer Esskultur. In ihrem jährlichen Food Report (Herausgeber: Zukunftsinstitut) verdichtet sie die wichtigsten Neuerungen zu Trends. In einer kleinen Serie stellen wir Ihnen die wichtigsten Trends kurz vor. Teil 3: Urban Food

Essen, das aus urbaner Landwirtschaft stammt, war lange Zeit ein Kuriosum. Klar wurde zwischen städtischer Produktion und Land-Wirtschaft unterschieden. Wer wollte Erdbeeren, die zwischen Parkplätzen gedeihen? Mit der zunehmenden Rückkehr von Natur in die Städte in Form von Grünanlagen, Parks, Gärten etc. steigt die Lebensqualität vor Ort.

Nahrung im urbanen Raum

Zudem ist unter den Stadtbewohnern ein Interesse fürs Gärtnern erwacht. Inzwischen werden immer mehr Nahrungsmittel auch im urbanen Raum angebaut – nicht nur für den Eigenbedarf, sondern zunehmend auch von professionellen „Stadtbauern“. Urban Food steht für ein neues Bewusstsein und eine daraus entstehende Bewegung. Neue Technologien verändern nicht nur land- und gartenwirtschaftliche Berufsbilder, sondern auch unsere traditionelle Vorstellung von Natur und Nahrungsmitteln.

Die dezentralisierte Pilzfarm

Pilzesammeln im Wald war gestern! Die amerikanische Firma Smallhold stellt Mini-Farms im Kühlschrank-Look her, mit denen in Kellern von Restaurants, in Containern oder Supermärkten diverse Arten von hyperlokalen Pilzen biologisch gezüchtet werden können. Das dezentrale Landwirtschaftssystem produziert 40-mal mehr als tradi- tionelle Pilzfarmen. Seit 2017 können Köche und Retailer so jede Woche kiloweise Pilze direkt selbst ernten und den Kunden anbieten. Gesteuert wird das Wachstum der Pilzkulturen zentral via Remote-Technologie und ist somit auch für Pilz-Anfänger bestens geeignet.

smallhold.com

Erdbeeren aus Paris

Leckere Erdbeeren, direkt aus dem Zentrum von Paris. In nur 30 Quadratmeter großen Containern – sogenannte Cooltainer – wachsen das ganz Jahr über frische Erdbee- ren. Dabei wird nicht nur auf den Einsatz von Pestiziden verzichtet: Die Cooltainer kommen dank Hydrokultur bei minimalem Wasser- und Energieverbrauch völlig ohne Erde aus. Gegründet wurde das französische Start-up von

zwei „Bauernkindern“: Sie wollen mit ihrem Unternehmen die Landwirtschaft – und damit frisches Obst ohne lange Transportwege – vom Land in die Stadt bringen. Was in Paris ausgiebig und erfolgreich getestet wurde, soll nun auch mitten in Dubai möglich werden.

agricool.co