Seit Jahren setzt die Gastronomie verstärkt auf Regionalität. Beim Sekt fehlt dieses Bewusstsein. Gastro News Wien sprach mit Benedikt Zacherl, Geschäftsführer der Schlumberger Vertriebstochter Top Spirits, über die Vielfalt der österreichischen Schaumweine.
Sekt hat sich in den vergangenen Jahren hervorragend entwickelt. Bründelmayer, Ebner-Ebenauer, Schloss Gobelsburg, Harkamp, Loimer und andere haben mit österreichischem Schaumwein international Beachtung gefunden und zahlreiche Auszeichnungen abgeräumt. Auch renommierte Häuser wie Schlumberger tragen zum Sekt-Boom bei, der in der heimischen Gastronomie noch nicht so richtig angekommen ist.
Gastro News Wien: Die Gastronomie pocht bei Lebensmitteln und beim Wein ja gerne auf österreichische Herkunft. Warum ist das beim Sekt nicht so?
Benedikt Zacherl: Das hat mehrere Ursachen: Viele Betriebe achten auf Regionalität, sie sind stolz auf ihre österreichisches Produkte. Egal wie dick das Weinbuch ist, der Konsument wird viele heimische Produkte darin finden. Sobald es um Schaumwein geht, setzt dieses Bewusstsein oft leider oft. Es liegt jedoch auch an den gastronomischen Vermittlern, die automatisch aus reiner Gewohnheit „Darf’s ein Glaserl Prosecco sein“ anbieten. Jeder Wein auf der Karte ist mit Sorte und Gebietsbezeichnung ausgewiesen. Beim Sekt steht oft nur schlicht die Marke dabei. Das sollte sich ändern. Das Wissen um seine Charakteristika, seine Vielfalt ist sowohl beim Konsumenten, als auch in der Gastronomie noch zu wenig ausgeprägt.
Die 2017 eingeführte Qualitätspyramide sollte da ein Umdenken bewirken….
Da haben sie völlig Recht. In den letzten Jahren ist uns da als Haus Schlumberger als treibende Kraft hinter dem Österreichischen Sektkomitee mit der Einführung unserer Qualitätspyramide – Klassik, Reserve, Grosse Reserve – schon einiges gelungen. Aber es wird noch einige Zeit dauern, bis dieses Qualitätsbewusstsein auch beim Konsumenten ankommt. Sekt nach der Methode „Traditionelle“ wird nämlich exakt so wie Champagner produziert!
Zu vielgängigen Menüs wird eine Weinbegleitung offeriert, in Frankreich oft eine Champagnerbegleitung. Eine Sektbegleitung hingegen wäre mir neu?
Was schade ist, denn gerade die Vielfalt des Sektes eigenet sich zum einen für unterschiedlichste Anlässe, aber auch innerhalb eines Anlasses beispielsweise als Begleiter für vielgängige Menüs. Es wäre auch für die Gastronomen eine interessante, eine neue spannende Geschichte. Wir können mit Schlumberger problemlos ein 5 oder 6-gängige Menü begleiten.
Wie schneidet Sekt eigentlich gegenüber Champagner bzw. internationalen Schaumweinen ab?
Gut! Wir hatten bei uns im Haus hier kürzlich wieder einmal eine Bildverkostung, wobei unterschiedlichste österreichische Schaumweine auf internationale wie Kava, Prosecco, Champagner, Cremant und einen deutschen Winzersekt trafen. Österreich hat da hervorragen abgeschnitten.
Apropos Gastronomie. Was steckt hinter dem Schlumberger Gastronomie-Sortiment?
Wir haben wir uns entschlossen diese geschützte Ursprungsrange für die Gastronomie zu machen, da es sich um Spezialitäten handelt, wo ich durch Herkunft, Produktionsweise und Zusammensetzung auch Erklärungsbedarf habe. Wir wollen unseren Partnern in der Gastronomie unvergleichbare, hochwertige Produkte bieten. Wo Gast ein geschmackliches Erlebnis hat, welches er auch bewußt mit dem Restaurantbesuch verbindet.
Ist dieses Sortiment auch im Einzelhandel erhältlich?
Nein, aber der Endverbraucher kann das gesamte Reserve-Sortiment über unseren Webshop beziehen.
Was ist Ihr persönlicher Schlumberger Lieblings-Sekt?
Diese Frage höre ich nicht zum ersten Mal (lacht). Das kommt bei mir auf den Anlass und meine Stimmung an. Besonders gerne trinke ich die Grand Reserve und den Pinot-Noir Reserve, den wir hier im Glas haben.
Mehr Information zu Schlumberger finden Sie unter: www.schlumberger.at.