2016 eröffnete eine Investmentgruppe aus Kroatien das „Graben“ 30. Nach Zahlungsschwierigkeiten wurde der Betrieb verkauft und als LAV Restaurant, Café und Bar weitergeführt. 2019 schlitterte die LAV in die Insolvenz, ein geplanter Sanierungsplan ist dieser Tage endgültig gescheitert. Der 800 Quadratmeter große Betrieb steht um 490.000 Euro (VB) zum Verkauf.
Die Vorgeschichte
Das „Graben 30“ war eines der größten Gastronomie Investments im Jahr 2016. Eine Investmentgruppe aus Kroatien installierte ein urbanes Konzept auf drei Etagen: Restaurant, Bar und Café. Es dauerte nicht lange, bis erste Zahlungsschwierigkeiten auftauchten. 2018 wurde der Betrieb verkauft und als LAV Restaurant, Café und Bar weitergeführt. Die neuen Besitzer, der ehemalige Aluminiumfabrikant Loran Pejcinosky und seine Frau Emilija Grankova, versuchten einen neuen kulinarischen Kurs mit mediterraner Küche und asiatischen Einflüssen einzuschlagen.
Die Hintergründe
Der Plan, das LAV in eine moderne all-in-one-Location zu verwandeln ging allerdings nicht auf. Bereits einige Monate nach der Eröffnung dürfte es zu einem Disput zwischen dem früheren Geschäftsführer und den neuen Besitzern gekommen sein. Der Grund: 593.000 Euro an ungedeckten Kosten der Alteigentümer, die im Jahr 2017 in die Bilanz eingeflossen waren. Ferner soll der ausgewiesene Umsatz beim Kauf der Geschäftsteile viel zu hoch gewesen sein. Dazu kommen noch die immensen Personalkosten von 67 Mitarbeitern. Alles in allem beliefen sich die Schulden des LAV nun auf rund 1 Million Euro.
Der Verkauf
Trotz dieser Aussenstände wurde die Fortführung des Nobelrestaurants seitens der Schuldner vorgeschlagen. Pejcinosky und Grankova meldeten ein Sanierungsverfahren an und boten den 66 Gläubigern eine Sanierungsquote von 20 Prozent an, was allerdings nur dem gesetzlichen Mindestangebot entspricht. Am 25. April 2019 wurde die erste Gläubigerversammlung abgehalten, die anschließende Berichts- und Prüfungstagsatzung fand am 4. Juni statt. Der Sanierungsplan ist, wie die Masseverwaltung bestätigt, nun endgültig gescheitert. Wie aus der Ediktsdatei des Justizministeriums hervorgeht, steht das vor drei Jahren aufwändig renovierte Objekt seit 10. Juni zum Verkauf. Der Betrieb besteht aus einem Gastgarten und einem Restaurant- und Barbetrieb auf zwei Etagen. Ein Hauptmietvertrag für das 800 Quadratmeter große Projekt ist aufrecht. Der Verkaufspreis beläuft sich auf 490.000 Euro (VB).