Eigentlich ist das 15 süße Minuten auf der Favoritenstraße für seine phänomenalen Mehlspeisen und das umfangreiche Frühstücksangebot bekannt. Dabei sollte nicht vergessen werden, dass das gemütliche Café auch eine Vielfalt an warmen Speisen zu bieten hat, allen voran den Beyond Meat™ Burger – einen veganen Burger, der besonders Fleischesser als Zielgruppe sieht. Der Inhaber des 15 Süße Minuten, Daniel Colakovic, erzählt im Interview über die Notwendigkeit von veganen Angeboten aus der Sicht des Gastronomen:
Sie bieten neben Fleischgerichten auch vegane Speisen an. Sind die veganen Alternativen, aus einer Notwendigkeit heraus entstanden, weil die Nachfrage so groß war, oder ist es für Sie selbstverständlich auch tierproduktfreie Gerichte auf die Karte zu setzen?
„Wir sind kein rein veganes Restaurant, sondern haben auch einige Fleischgerichte. Was wir aber nicht sein wollen, ist das, was viele Restaurants machen, nämlich alibihalber ein veganes Gericht auf die Karte zu setzen und dann zu sagen: „Wir haben auch etwas Veganes.“ Das finde ich ein bisschen unfair. Gerade bei einer größeren Gruppe ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich einer davon vegan ernährt relativ groß und für den sollte es auch ein vielfältiges Angebot geben. Aktuell bieten wir circa sechs verschiedene vegane Gerichte an. Darunter haben wir einerseits Produkte, die ohnehin vegan sind, wie zum Beispiel die Spinat-Topinambur Pierogi, andererseits bieten wir auch Produkte wie den Beyond Meat™ Burger, bei dem mit Fleischersatz gearbeitet wird.“
Was genau ist Beyond Meat™? Können Sie mehr darüber erzählen?
„Bei Beyond Meat™ handelt es sich um ein amerikanisches Startup, das inzwischen unter anderem auch Investoren wie Leonardo DiCaprio an Bord ziehen konnte. Ziel des Unternehmens ist es, etwas, das echtem Fleisch möglichst nahekommt, herzustellen – Also vom Aussehen, der Textur und natürlich dem Geschmack. Statt Soja wird hier mit Erbsenprotein gearbeitet. Für die Optik von rosa gebratenem Fleisch, wird zum Beispiel rote Rübe verwendet. Deshalb ist die eigentliche Zielgruppe des Unternehmens auch die der Fleischesser.“
Warum bieten Sie nicht einfach herkömmliche Burger mit Fleisch an, wenn die Zielgruppe dieselbe ist?
„Weil es gerade für die Umwelt einfach enorme Vorteile hat. Vergleicht man einen typischen Rindfleischburger mit dem Beyond Meat™ Burger, werden einem erst die Ausmaße von übermäßigem Fleischkonsum bewusst: Laut Hersteller benötigt der fleischlose Burger nämlich 99% weniger Wasser, 93% weniger landwirtschaftliche Fläche und produziert 90% weniger CO2 Emissionen.
Schon allein aus diesen Gründen sollte man sich überlegen, ob man wirklich zu Fleisch greifen möchte. Ich habe das Produkt im Internet entdeckt, da haben wir uns überlegt das einfach mal auszuprobieren und es hat auf Anhieb sehr gut funktioniert. In der Woche verkaufen wir 200-300 Stück, weshalb wir uns auch entschieden haben, den Burger dauerhaft auf die Karte zu setzen.“
Essen Sie selbst Fleisch? Wenn ja, fällt es Ihnen schwer vegane und vegetarische Speisen auf der Karte zu integrieren?
„Ich esse selbst auch Fleisch, habe aber überhaupt keine Schwierigkeiten auch vegane Speisen anzubieten. Ganz im Gegenteil, ich habe großen Respekt davor, wenn sich Leute entscheiden völlig auf tierische Produkte zu verzichten. Ich denke allerdings, dass der Großteil der Menschen viel eher zu einem Umdenken bereit ist, wenn man versucht zu kommunizieren, dass es bereits einen großen Unterschied macht einfach weniger Fleisch zu konsumieren. Wenn man dann doch einmal zu Fleisch greifen möchte, sollte man lieber in etwas qualitativ Hochwertiges investieren, bei dem man weiß, dass es keine Massentierhaltung gibt. Früher war es ja auch hierzulande so, dass man einmal in der Woche Fleisch auf den Teller bekommen hat und das war dann ein richtiges Festmahl. Genau diesen Ansatz möchte ich auch mit der Auswahl an Gerichten auf der Speisekarte kommunizieren.“
15 süße Minuten
Café Bistro
Favoritenstraße 45,
1040 Wien
Tel: 0664 4729060
Öffnungszeiten: Mo – So 08.00 bis 19.00
https://www.15suesseminuten.at/