Was war meine Leistung?

Philipp Stottan

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Von Peter Dobcak

Seit der Causa Grasser/Meischberger ist die Frage „Was war meine Leistung?“ zum fixen Bestandteil des österreichischen Sprachgebrauchs geworden. Meist ironisch verwendet, wenn zum Beispiel unsere Fußballnationalmannschaft wieder einmal vom Platz gefegt oder irgendeine überhöhte Rechnung vom Rechnungshof kritisiert wurde und danach den Weg ins Gericht gefunden hat. Selten stellt man sich diese Frage selbst. Meist wird sie einem gestellt, wenn diese eben gar nicht vorhanden war oder meistens monetär krass überzogen abgegolten wurde.

Auch eine Non-Profit Organisation, wie die Wirtschaftskammer, deren Mitglieder durch Pflichtmitgliedschaft an die Organisation gebunden sind, muss sich dauernd die berühmte Frage „Was war meine Leistung?“ stellen, um die wesentliche Frage des Mitglieds „Wozu brauche ich Euch?“ erst gar nicht gestellt zu bekommen.

Neben der politischen Arbeit zur Verbesserung der Rahmenbedingungen ist die persönliche Mitgliederbetreuung der wesentliche Teil unserer Arbeit. Bei Gelegenheit werde ich in einigen meiner kommenden Kolumnen im Gastronews unsere Tätigkeit ein wenig transparenter machen. Damit wird die Frage nach der Leistung der Interessenvertretung hoffentlich positiv beantwortet werden.

Die Kammermitgliedschaft in der Gastronomie kostete für das Jahr 2018 die meisten der 6000 Mitglieder € 223,80. Vieles wurde dafür geboten, ich darf hier nur einige Highlights herausgreifen:

Insgesamt hatten wir 14.079 Mitgliederkontakte im Jahr 2018 – zu Fragen wie etwa die Lehrabschlussprüfung (1.346), Betriebsanlagen (1.256), Lehrverträge (1.084) oder zum Gewerberecht (919). Zusendungen von Information auf persönliche Nachfrage gingen an 709 Mitglieder. Zum Tabakgesetz gab es 503 mal Auskunft. Es fanden 411 Beratungen zu Schanigärten statt, davon 269 vor Ort. Anfragen für Kioske wurden 416 mal beantwortet. 362 Fragen zur Betriebsübergabe wurden ebenfalls gestellt.

Dies ist nur ein kleiner Auszug aus der Vielfalt an Anfragen und Beratungen, die meine Fachgruppe mit Unterstützung der Experten jedes Jahr durchführt.

Als ich 2015 von der Mehrheit meiner Kolleginnen und Kollegen zum Obmann der Fachgruppe Gastronomie gewählt wurde, war mir klar, dass nur die tägliche Leistung für das Mitglied die Existenz einer Interessenvertretung längerfristig absichert. Besonders dann, wenn eine Mitgliedschaft gesetzlich verpflichtend ist.

Euer
Peter Dobcak