Wie jedes Jahr, findet auch 2019 am 22. März der international Weltwassertag statt. Hier soll auf die Wichtigkeit des Trinkwasser hingewiesen und einmal mehr gezeigt werden, wie wenig selbstverständlich dies an vielen Orten der Welt eigentlich ist. Das Motto diesmal: „Leaving no one behind“ also „Lasse niemanden zurück“.
Wie die Vereinten Nationen in ihrem Weltwasserbericht schreiben, verfügen an die zwei Milliarden Menschen nicht über sauberes Trinkwasser. Diese alarmierende Zahl war auch ein Grund, eben jenen Tag 1992 bei der UN-Konferenz in Rio de Janeiro einzuführen.
Alle zusammen
Jedes Jahr steht der Tag unter einem anderen Motto, diesmal mit dem Hinweis auf Solidarität und, dass niemand zurück gelassen werden soll. Sieht man sich den Verbrauch von Wasser rund um den Globus im Vergleich an, wird klar weshalb. Nicht viele Länder auf der Welt sind so glücklich wie Österreich und können 100% des Wasserbedarfs mit Grund- und Quellwasser decken. Selbst in Europa, wo man die Situation nicht so extrem erwarten würde, haben circa 50% der Bevölkerung Probleme mit Wasserknappheit.
Schon im Verbrauch zeigt sich aber ein klares Bild im Vergleich zu ärmeren Ländern: Ein US-Amerikaner verbraucht im Schnitt an die 380 Liter am Tag, Europäer immerhin noch rund 190 Liter (in Österreich sind es laut BMNT 130 Liter). Sieht man sich Länder in Afrika – südlich der Sahara – an, so weisen diese einen Wert von acht bis 19 Liter auf. Ein drastischer Unterschied, der klar macht, wieso ein Miteinander so wichtig erscheint.
Geänderter Lebenswandel
Wie so oft, wird dieses Problem durch diverse Entwicklungen in der heutigen Zeit weiter verstärkt. Zum Beispiel könnte ein gleichbleibendes Bevölkerungswachstum in der Landwirtschaft zu einem erhöhten Wasserverbrauch von bis zu 90% sorgen. Ein großer Teil davon entsteht durch den stetig steigenden Fleischkonsum, da die Produktion dessen einen hohen Wasserverbrauch aufweist.
Für einen Kilogramm Rindfleisch kann man von einem Verbrauch von bis zu 16.000 Liter Wasser ausgehen. Dementsprechend ist der Wasserverbrauch aus dem Grundwasser in den letzten 50 Jahren um das Dreifache gestiegen – so die UNESCO.
Wohin das Wasser fließt, darin unterscheidet sich Österreich vom Rest der Welt aber enorm. Denn 70 % des weltweiten Wassers landen in der Landwirtschaft, 20 % in der Industrie und immerhin noch 10% in den Haushalten. In Österreich nutzt die Landwirtschaft aber nur rund 5%, dafür landen über 60% in der Industrie. Das letzte Drittel geht an den Haushalt.
Ein stetiger Kampf zwischen diversen Interessensparteien, der dem Wasserverbrauch eher schadet, als hilft. Ein Grund mehr für einen Weltwassertag und damit einhergehend, eine intensive Auseinandersetzung mit dem Thema Wasserverbrauch. Denn: „Lasse niemanden zurück!“