Von Peter Dobcak
Der kreative Ansatz mich mit Tropenhelm und Warnschild inmitten von Grünpflanzen fotografieren zu lassen um auf den Bürokratiedschungel hinzuweisen, hat für große Resonanz gesorgt.
Für alle interessierten LeserInnen hier der Link zum Nachlesen:
Die zahlreichen Reaktionen und Beispiele bürokratischer Hürden auf der von mir gegründeten Facebookseite, die ich in meiner letzten Kolumne vorgestellt habe, zeigen den dringenden Handlungsbedarf der Regierung. Viele Gastronomen haben in ihren Kommentaren aus persönlichen Erlebnissen mit den Behörden Verbesserungsvorschläge abgeleitet.
In Folge ein Auszug aus den vielen Vorschlägen, die ich ohne Bewertung wiedergebe. Darunter auch einige, die umsatzfördernd sein könnten. Ich kann mir gut vorstellen, dass sich einige KollegInnen darin wiederfinden und freue mich über jeden weiteren Vorschlag eurerseits.
- Volle Abschreibung von Geschäftsessen
- Gastgartensperre österreichweit und generell auf 24:00 Uhr festlegen
- Der Unternehmer entscheidet ob rauchfreies Lokal oder nicht
- Aufhebung der Sperrstundenregelung – jeder Betrieb bestimmt selbst wann und wie lange geöffnet ist.
- Dringende Durchforstung der Aufzeichnungspflicht wie z.B. Temperaturlisten bei Kühlgeräten
- Streichen der Gebühr bei Abmeldung der MitarbeiterInnen
- Doppelversicherungen abschaffen – Warum 2 x zahlen, man nimmt die Leistung nur 1 x in Anspruch
- Keine SV-Abgabe bei Sonderzahlungen – Die Versicherung ist für 12 Monate und nicht für 14.
- MitarbeiterInnen aus Drittländern bekommen ihre temporäre Arbeitsgenehmigung ausschließlich für den einreichenden Betrieb. In Deutschland und der Schweiz wird das erfolgreich praktiziert.
- „State of the Art“ – Regel bei Investitionen in die Betriebsanlage abschaffen. Eine stufenweise Verbesserung muss möglich sein. Die jetzige Regelung hindert viele Unternehmer den Betrieb zu renovieren bzw. treibt Jungunternehmer in den Konkurs.
- Eine vorläufige Betriebsanlagengenehmigung bei Neuprojekten ist zu erteilen wenn keine Gefährdung von „Leib und Leben“ vorliegt. Vorgeschriebene Nachbesserungen sind innerhalb von 12 Monaten durchzuführen.
- Wiedereinführung der aliquoten Abrechnung von erworbenen Ansprüchen bei Sonderzahlungen.
- Jede neue Regelung des Gesetzgebers ist vorher auf wirtschaftliche Zumutbarkeit zu prüfen.
- Mehrfachbestrafung der jeweiligen Gesellschafter für das selbe Delikt soll abgeschafft werden.
- Strafsätze dienen als erzieherische Maßnahme. Die Strafen für manche Bagatelldelikte sind dennoch völlig überzogen.
Diese Liste ist nur ein sehr kleiner Auszug aus der Fülle an Vorschlägen. Es wird viel Einsatz und Ausdauer von uns gefordert sein, die wichtigsten Forderungen durchzubringen. Nachdem die derzeitige Regierung die Entlastung der KMU’s ganz oben auf ihrer wirtschaftlichen Agenda hat, bin ich optimistisch, dass dies in den kommenden Jahren gelingen wird.
Eine Bitte habe ich noch an die Damen und Herren in der Regierung: Hört endlich auf mit diesen flapsigen Sprüchen wie „Das Christkind war schon da.“ oder „Das können sich die UnternehmerInnen abschminken“. Unsere Anliegen sind mehr als gerechtfertigt, Lösungen längst überfällig. Also zieht unsere Vorschläge nicht ins Lächerliche, immerhin sind wir laut Eurer Aussage das Rückgrat der heimischen Wirtschaft. Etwas mehr Respekt bitte.
Euer
Peter Dobcak