Wien (Culinarius/OTS) – Wer vor dem Kühlregal nach einem Naturjoghurt Ausschau hält, hat die Qual der Wahl. Meterweise reihen sich die Becher aneinander, auf denen es vor Gänseblümchen, Glockenblumen, Kühen auf der Weide, Bienen und Schmetterlingen nur so wimmelt. Dazu kommen noch jede Menge Bezeichnungen für den Becherinhalt: Joghurt, Naturjoghurt, stichfestes Joghurt, Creme Joghurt, Heumilch Naturjoghurt, Bergbauern Heumilch Joghurt, Bio Naturjoghurt, Bio-Naturjoghurt aus Wiesenmilch, Joghurt mild, Naturjoghurt gerührt usw. Allein im Raum Wien hat der Verein für Konsumenteninformation (VKI) über 200 Naturjoghurts aus Kuh-, Schaf- und Ziegenmilch gezählt. Das Angebot ist gewaltig – aber wie steht es um die Qualität der Produkte? Der VKI hat jetzt 50 Naturjoghurts aus Kuhmilch mit einem Fettgehalt von 0,1 bis 5,0 Prozent unter die Lupe genommen. Im Test waren sowohl Markenprodukte als auch Eigenmarken der Handelsketten vertreten und neben konventionell hergestellten Joghurts wurden auch Bio Erzeugnisse sowie laktosefreie Produkte getestet. Überprüft wurden Fettgehalt, Mikrobiologie, produkttypische Keime und Kennzeichnung. Für die Bewertung des Geschmacks wurden sowohl eine Experten- als auch eine Laienverkostung durchgeführt. Zusätzlich ist der VKI der Frage nachgegangen, aus welchen Molkereien die Eigenmarken der Handelsketten stammen. Die detaillierten Ergebnisse gibt es ab in der aktuellen Ausgabe des Testmagazins KONSUMENT und auf www.konsument.at.
Die Angaben zum Fettgehalt stimmten bei fast allen Proben, lediglich zwei Produkte waren etwas weniger üppig als auf der Verpackung angegeben. Auch die laktosefreien Produkte konnten überzeugen. Sie enthielten tatsächlich so gut wie keinen Milchzucker (Laktose). Und in der mikrobiologischen Untersuchung zeigte sich, dass die Hygienemaßnahmen der Hersteller ebenfalls tadellos sind: alle 50 untersuchten Proben waren vollkommen einwandfrei.
„Das ist insgesamt ein sehr erfreuliches Ergebnis“, sagt VKI-Projektleiterin Birgit Beck. „Letztlich können die Konsumentinnen und Konsumenten bedenkenlos zu dem Produkt greifen, das ihnen schlichtweg am besten schmeckt. Wem einheimische Produkte am Herzen liegen, dem empfehlen wir auf das AMA-Gütesiegel zu achten“, so Birgit Beck weiter. “Joghurts aus Milch von Tieren, die nur gentechnikfrei gefüttert wurden, lassen sich am Gentechnik-frei-Zeichen erkennen.“
Auch der Geschmack der Joghurts wurde im Test bewertet. Die Verkostung der Produkte erfolgte sowohl durch Experten als auch Laien. Fünf Produkte wurden von den Experten auf die zweite Güteklasse abgewertet. Diese Joghurts wurden entweder als „zu sauer“ eingestuft oder sie hatten nach Ansicht der Experten ein „zu geringes Joghurtaroma“. Diese Produkte konnten auch bei der Laienverkostung nicht begeistern.